Die Vorsätze für das neue Jahr sind gemacht. Sie betreffen diesmal auch mein Blog, das jetzt schon ins neunte Jahr geht. Unglaublich, was sich alles seitdem getan hat. Ich hatte das Kulturtussi-Blog ja vor einiger Zeit auf das Kultureventbuero umziehen lassen. Und bin immer noch unentschieden, ob das so eine gute Idee war. Es hat damit zu tun, wie ich mein Blogger-Dasein bislang definiert habe. Es war eher eine Nebentätigkeit. Für das kommende Jahr habe ich mir allerdings vorgenommen, das Bloggen gezielter zu betreiben. Beim Nachdenken darüber, was ich anders machen möchte, hilft mir auch die Rückschau auf das vergangene Jahr. Wenn ihr mögt, lasse ich euch gerne daran teilhaben.
Blogjahr 2014
Immerhin habe ich im vergangenen Jahr mit 39 Beiträgen ziemlich regelmäßig gebloggt. Für 2015 probiere ich es mal mit einem Beitrag pro Woche. Denn ich denke, eine gewisse Regelmäßigkeit zieht Besucher, oder? Allerdings hab ich auch hin und wieder auswärtig gebloggt wie hier bei Tanja oder hier für unsere Herbergsmütter-Seite. Die Idee des Gastbloggens gefällt mir, ich sollte auch mal jemanden einladen!
So, jetzt wird es spannend. Ich lege mal die Zahlen offen 🙂 Mein erfolgreichster Beitrag 2014 war der zur gelungenen Museumsführung. Allein 578 wurde er bislang aufgerufen. Gefolgt wird er vom Beitrag zur Interaktion mit 428 und dem Methodenpool mit 402. Da der Museumsführungs-Beitrag im Januar veröffentlicht wurde und der zur Interaktion erst Ende des Jahres (28.11.), erkläre ich diesen Beitrag zum absoluten Spitzenreiter. Die restlichen Beiträge bewegen sich zwischen 90 und 200 Unique Views. Ich finde, da geht noch etwas.
Der erfolgreichste Beitrag meines Blogs ist übrigens weiter unangefochten der über Chagall. Mit bislang 3300 Views und durchschnittlich immer noch mindestens 6 Views pro Tag wächst er beständig weiter.
Erkenntis Nr. 1
Es sind die Artikel am erfolgreichsten, die „Problemlösungen“ anbieten. Also ganz entsprechend dem Mantra sämtlicher Blogging-Tipps, man solle über das schreiben, was dem Leser in irgendeiner Form weiter hilft! Das werde ich mir auf die Fahne schreiben und nach entsprechenden Themen suchen. Mein Fokus soll auf jeden Fall auf der Kulturvermittlung liegen, sowohl der analogen als auch der digitalen. Mal schauen, wie sich das geschmeidig verbinden lässt. Manchmal hab ich so meine Bedenken, dass man nicht so ohne Weiteres zwischen beidem wechseln kann. Es scheinen zwei unterschiedliche Weltanschauungen zu sein. Fakt ist jedenfalls, dass Beiträge zu Web 2.0 Themen ungleich mehr gelesen, weitergesagt und geliked werden. Klar, wenn sich die analogen Kulturvermittler eher selten im Netz tummeln. Aber vielleicht wird sich das auch noch ändern. Derweil bediene ich weiter beides 🙂 und bin halt ein bisschen zwiegespalten.
Erkenntnis Nr. 2
Mein Blog hat sich über die Jahre zu einem kleinen Kunst-Wiki gemausert. Zu Beginn habe ich ausschließlich kunsthistorische Inhalte verbloggt. Da ich häufig für Vorträge zu Klassikern der Kunstgeschichte gebucht werde, wurden meine Recherchen dazu für das Blog zweitverwertet. Offensichtlich suchen viele im Internet nach Informationen zur Kunst – sicherlich sind viele Schüler und Studenten darunter, die ein Referat vorbereiten. Mal weiter drauf rumdenken, was man hier noch anbieten kann. Mich würden ja auch Tutorials reizen.
Die meisten der aus den Anfangsjahren meines Bloggens (ich habe zwischendrin auch mal längere Zeit Pause gemacht) stammenden Beiträge gehören dringend überarbeitet – mag die gar nicht mehr leiden. Einen Anfang mache ich mit einem ellenlangen Beitrag zu Vincent van Gogh. Den verarbeite ich anläßlich seines 125. Todestages zu einer kleinen feinen Serie.
Erkenntnis Nr. 3
Blogbeiträge funktionieren am besten, wenn sie die Community aktivieren. Das bedeutet aber auch, dass sie Aspekte enthalten, die andere zum Weitersasgen animieren. Blogstöckchen und -paraden sind da an erster Stelle, wenn es ums Vernetzten geht. Ok, manchmal hat man sie ein bisschen über, gestehe ich ein. Aber es gibt richtig gute Blogparaden, die zu einem Thema eine Menge wertvollen Content sammeln. Schon klasse, dass im letzten Jahr (ist meine Wahrnehmung) die Tendenz zu einer aktiven Community der Kulturblogs gestiegen ist. Das manifestiert sich vor allem in tollen Blogbeiträgen, die ausgiebige Kommentare nach sich zogen. So zum Beispiel bei Tanjas ironisch-provokativen 14 Gründen, warum Museen kein Social Media brauchen. Oder bei Angelikas ausführlicher Kommentar-Diskussion um Bloggerrelations.
Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, noch stärker darüber nachzudenken, wen ich mit meinem Blog erreichen möchte. Es sind natürlich die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich austauschen möchte und deren Feedback zu meinen Beiträgen Gold wert ist. Hier sind sicherlich Themen aus dem Arbeitsalltag gute Diskussionsgrundlagen. Und immer wieder natürlich auch Fragen rund um das Bloggen selbst. Es reizt mich aber auch, Ausstellungen oder Kunstbücher zu rezensieren und über Aktuelles aus Kunst und Kultur zu bloggen. Hier hoffe ich, in nächster Zeit einen guten Mix zu finden.
Fazit
Ich werde dem Kulturtussi-Blog mehr Zeit widmen und mich auch gezielter um die Vernetzung kümmern. Es soll auch ein neues Design geben – ob im Verbund mit der Kultur-Event-Büro-Seite oder wieder ausgelagert – das muss ich noch überlegen. Die Blogroll habe ich sträflicherweise ganz hinten runter fallen lassen. Das muss ich unbedingt ändern. Ich werde also noch eine Weile basteln und hoffentlich den Auftritt optimieren. Einstweilen freue ich mich sehr, wenn ich von euch ein paar aufmunternde Anregungen einsammeln darf. Herzliche Einladung, dazu die Kommentarfunktion zu nutzen.
Ich freue mich auf ein tolles Blog-Jahr 2015 und den Austausch mit der immer größer werdenden Gemeinde der Kulturblogger!
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