Museen und Social Media


Am vergangenen Donnerstag war ich in Karlsruhe, denn dort fand die Tagung der Museumsvolontäre statt und man hatte mich eingeladen. Einen Workshop sollte ich beisteuern. Zur Frage, wie Museen Social Media einsetzen können. Oh ja, großartige Frage, aber keine leichte Antwort, wie ich immer wieder feststellen muss. Es wäre schön, wenn wir schon so weit wären, das WIE zu diskutieren, wo wir doch eigentlich immer noch viel zu oft beim WAS und bei OB ÜBERHAUPT hängen bleiben! Bei den Vorbereitungen dazu ist mir vieles durch den Kopf gegangen, was aus meiner Sicht immer noch nicht erschöpfend besprochen worden ist. Und die Begegnung mit den Teilnehmern hat meine Wahrnehmung bestätigt, dass es weiterhin sehr viel Diskussionsbedarf gibt.

Was wirklich toll war: man merkt, dass in der Gruppe der Volontäre die Bereitschaft vorhanden ist, sich mit dem Thema „Social Media“ intensiv zu beschäftigen. Das liegt nahe, da die meisten nicht auf einen sicheren Job hoffen dürfen und nach ihrem zeitlich begrenzten Volontariat wieder auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten sind.

Die Volontärstagung war übrigens klasse organisiert und in den Vorträgen, die ich am Vormittag mitnehmen konnte, gab es einige Impulse, die für meinen Workshop wunderbare Steilvorlagen lieferten (so soll das sein ;-). Ich war so ziemlich die Einzige, die von der Veranstaltung twitterte – aber es gab einige nette Reaktionen von außerhalb auf meine Tweets und so hab ich mir gedacht, ein kleines Storify lohnt sich vielleicht doch. Hier also sind Notizen zu der Tagung nachzulesen.

 

Was kann man in 1,5 Stunden  von einem Thema vermitteln, das angefangen von zahlreichen Tools bis hin zu bahnbrechenden Beispielen so verwirrend viel zu bieten hat. Ich habe mich dafür entschieden, das Thema Social Media ganz niederschwellig zu besprechen. Für den Einstieg wählte ich zum Beispiel eine analoge Aktion. „Schenk mir ein Wort …“. Das klingt vielleicht  ein bisschen nach Kindergarten. Aber für mich ist diese Aktion aus mehreren Gründen eine fantastische Visualisierung bestimmter Systematiken des Netzwerk-Gedankens.

Das Spiel funktioniert folgendermaßen: man wandert im Raum umher und hat die Aufgabe, sich fünf Menschen zu suchen, denen man sich vorstellt und sie anschließend fragt, ob sie einem ein Wort schenken. Hat man dann diese fünf Wörter, dann soll man daraus einen kleinen Text schreiben. Das Kontaktaufnehmen und sich mit Menschen auszutauschen wird dabei spielerisch ausprobiert und das Umgehen mit Impulsen, die einem von außen zufliegen ist ebenfalls ein gutes Training für das Agieren im Netz. Es gibt zwar immer diesen kleinen Überraschungsmoment, wenn die Workshop-Teilnehmer plötzlich aufstehen sollen und aktiv werden müssen. Wenn das überwunden ist, geht es aber meist richtig zur Sache!!

Einge der Teilnehmerin hat mir die Ergebenisse, die sie aus ihren geschenkten Worten gebaut hat, schon zugeschickt. Ich bin begeistert!

Richtige Werbung für Kulturbetriebe, die bei einer guten Tasse Kaffee geplant wurde, zielt nicht nur auf den Kontakt zum Besucher ab, sondern will auch dessen  Blickwinkel und Aktivität verändern.

Eine Gemeinsamkeit vieler Museen und kultureller Einrichtungen liegt in der Schwierigkeit der Anpassung an moderne und zukunftsweisende Methoden der Öffentlichkeitsarbeit. Die Frage ist: Wie können wir uns effektiv vernetzen? Wie den Zusammenhalt untereinander fördern und dabei die ganz persönlichen Profile der einzelnen Häuser erhalten und trotzdem flexibel gestalten? Sind die sozialen Medien unsere Chance? Wie wäre es, wenn wir den Schritt einfach wagen und auf den schon sehr rasanten Zug der sozialen Medien einfach aufspringen? Nur so zur Abwechslung

Lasst uns das Glück wechselseitig geben und mit Freude staunen, wie bildmächtig unsere Welt ist.

Angereichert mit ein paar Ergebnissen aus unserem Workshop steht meine Präsentation zum Workshop jetzt auf slideshare. Der Workshop endete übrigens wieder mit einer analogen Übung! Die Teilnehmer waren aufgefordert, einen Satz zu formulieren, den sie jemand anderem nach dem Besuch des Workshops mitteilen würden. Als Anregung hatte ich ihnen verschiedene Personen vorgeschlagen, zu denen sie reden könnten. Eine Übung, die sich auch hervorragend für das Beantworten der Frage „Wie schreibe ich im Netz“ nutzen lässt.

Ich muss gestehen, ich war selber baff, als ich las, was die Teilnehmer geschrieben haben. Das ist eine positive Energie, die ich sehr gerne auch in die Köpfe der Entscheider in den Museen geben würde!!

Social Media – Nutzen für das Museum from Anke von Heyl
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