Anregungen zu Blogger Relations im Museum

Tür auf

Eigentlich wollte ich den Beitrag schon längst schreiben. Dann kam die Blogger-Reise nach Stuttgart dazwischen. Aber jetzt … Beziehungsarbeit – so hatte ich meinen Beitrag für die Veranstaltung „Der Anker im digitalen Raum. Blogs und Online-Magazine“ bei der Bayerischen Museumsakademie überschrieben (Tanja hat bereits einen ausführlichen Beitrag das Gesamtprogramm gewürdigt und mich gleichzeitig motiviert, doch auch noch einmal etwas zu schreiben). Was vielleicht im Bereich von Reise- oder Modeblogs ein bisschen naiv klingen mag , ist für mich einer der wesentlichen Aspekte beim Bloggen im Kulturbereich. Denn wo sich Museen und andere Kulturinstitutionen fragen, wie sie im digitalen Wandel agieren sollten, kann der Aufbau von stabilen Beziehungen im Netz ein Weg sein, von dem nicht nur beide Seiten etwas haben. Sondern auf diese Weise stärken wir die Kultur im Netz. Aber wie kann das gelingen? Meine Gedanken zu Empathie, Relevanz und Nachhaltigkeit.

Soziale Empathie – ein gutes Stichwort!

An dieser Stelle muss ich etwas ausholen. Auch, weil das Stichwort „Beziehungsarbeit“ einen Hintergrund hat, der eine ganz bestimmte Haltung charakterisiert, die ich als Chance für die Zukunft der Kultur begreife. Ich kann die vielen Appelle schon gar nicht mehr zählen, die nach dem offenen Museum rufen. Nach der Denke von den Besuchern her, nach der Partizipation. Gerade im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel wird die Öffnung der Museen quasi zur Grundvoraussetzung ausgerufen. In diesem Blogbeitrag vom Frankfurter Historischen Museum sind zentrale Gedanken zum partizipativen Museum enthalten, die eine Marschrichtung vorgeben können! „Digitalisierung setzt also an erster Stelle beim Menschen an, innerhalb und außerhalb der Institution“ heißt es da!

Was bedeutet also dieses beim Menschen ansetzen? Für mich funktioniert hier der unlängst von L. Meijer – van Mensch in einem Vortrag genutzte Begriff der Empathie wunderbar. (Hat übrigens nichts mit unangemessener Emotionalität zu tun!). Er bezieht sich auf ein Selbstverständnis des Museums als Begegnungsraum in der Gesellschaft. Es wundert mich nicht, dass Stadtmuseen immer sehr weit vorne sind in der Umsetzung solcher Ideen. Denn ihre Aufgabe war und ist das Abbilden der Stadtgesellschaft. Ich würde mir diese Haltung aber auch verstärkt für die von mir besonders geliebten Kunstmuseen wünschen.

Gemeinsam pro Kultur

Ich habe die Vision, dass Kulturblogs allgemein zur Stärkung der Kultur beitragen können. (Ich setze jetzt einfach mal voraus, dass wir uns alle über die Notwendigkeit einig sind!) In diesem Zusammenhang vielleicht erwähnenswert: die meisten Kulturblogger haben beruflich mit Kultur zu tun. Bei einigen Gesprächen in der letzten Zeit wurde mir signalisiert, dass Veranstalter von Blogger-Reisen vor allem eines wichtig ist: Qualität und letztlich auch eine gewisse Relevanz der Beiträge. Und wer einen lesenswerten Kultur-Blog führen will, braucht spannende Inhalte für seine Leser. Für mich ist die Beziehung zwischen Kulturbloggern und Museen an dieser Stelle eine klassische Win-Win-Situation. Das beinhaltet aber auch, dass ein Geben und Nehmen von beiden Seiten als zentraler Kern der Beziehung gesehen wird.

Sprechen wir mal kurz über das Thema Reichweite. Klar ist die wichtig. Wenn das Blog keiner liest, bringt es ja nichts. Jetzt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Die schlechte zuerst. Kulturblogs sind in der Regel kein Mainstream und existieren in einer Nische. Die gute Nachricht aber ist: genau in dieser Nische erreichen sie diejenigen, die sich für genau diesen Inhalt interessieren. Wird über ein Museum berichtet, so erreicht das die Zielgruppe der kulturaffinen Menschen ohne großen Streuverlust! Der persönliche Stil tut ein übriges dazu, dass hier die Botschaften gut ankommen. Und ich muss bestimmt nicht weiter ausführen, wie wichtig diese Art der Kommunikation heute ist, wo die klassische Werbebotschaft immer weniger gemocht wird. (Gerade wurde mir übrigens dieser sehr lesenswerte Artikel in die Timeline gespült, der sehr schön die Idee der „Relations“ zurechtrückt.)

Hand hoch, wer mit mir der Meinung ist, dass es einfach zu viele sehenswerte Ausstellungen und Sammlungen gibt. Es ist immer wieder eine harte Entscheidung, wo man hinfährt und was leider mal wieder an einem vorüberzieht. Auch im Netz heischt eine Aktion nach der anderen um Aufmerksamkeit. Da fällt übrigens auch gerne mal die Kultur hinten runter. Zugunsten des ein oder anderen Catcontents. Ich möchte an dieser Stelle für Allianzen werben. Denn das Wesen des Bloggens ist auch die Vernetzung. Alleine irgendwas in dieses Internet zu schreiben, reicht nicht. Erst gemeinsam wird man stark. Und gelesen. Oder besucht. Falls jemand noch Anregungen für Kontakte braucht: Drüben bei den Herbergsmüttern haben wir mal eine Liste von Kulturbloggern aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengestellt.

Catcontent oder Kulturblogs? Ein Kätzchen als Symbol für die Relevanz der Beiträge auf Kulturblogs

Was kann das Museum für Blogger tun?

Als Sybille Greisinger mich fragte, ob ich einen Vortrag bei der erwähnten Veranstaltung halten wolle, fielen die Stichworte „wie die Kulturblogger die Museen sehen“. Das habe ich mal wörtlich genommen und mir ein paar Eckdaten für das ideale Museum aus Bloggerinnen-Sicht überlegt.

Das ideale Museum für Blogger möchte seine Schätze teilen, hat Gastgeberqualitäten und ist an Feedback interessiert. Eine gute Voraussetzung ist auch die Einstellung, über die physische Hülle des Museums hinaus kommunizieren zu wollen. Und der Wille, im Netz auch sichtbar und erkennbar zu sein.

Vielleicht klingt das ein oder andere banal. Dialog schätzen wir ja alle. Anderes mag vielleicht anmaßend erscheinen. Schätze teilen? Ist ja nicht ganz einfach. Aber wenn man sich jede Aussage einmal genauer anschaut, dann füllt sie sich mit vielen kleinen Stellschrauben. Wenn man hier ansetzen kann, kann man über weitere Schritte nachdenken. Man hat ja die Möglichkeit, da je nach äußeren Bedingungen herumzuschrauben. Ich finde übrigens eine offensive Ansprache der Blogger, wie sie das Museum Neukölln auf seiner Internetseite betreibt, ganz vorbildlich.

Oft lassen sich ja manche Dinge auch im direkten Kontakt miteinander zurechtzuppeln. Denn eines ist mal sicher: jedes Museum hat eigene Rahmenbedingungen, die auch die Kommunikation beeinflussen. Ich brauche ja nicht das Thema Bildrechte näher auszuführen! Da sitzen wir ja alle in einem Boot. Und es ist toll, wenn man sich da gemeinsam über Lösungen verständigt. Wichtig ist hier, dass man weiß, wen man ansprechen kann.

Allianzen für gute Geschichten

Um noch einmal auf die Schätze zurückzukommen, die ich eingangs erwähnte. Das ist das Pfund, mit dem ein Museum in der Beziehungspflege wuchern kann. Wichtig ist, dass man sich auch auf das Erzählen von Geschichten einstellen will und kann. Das heißt, dass man unter Umständen die Sammlung oder die Ausstellung auch mal durch eine andere Brille betrachtet. Wer sich ein bisschen einliest in Blogs und den sozialen Netzwerken, der entwickelt sicher bald ein Gespür dafür, welche Inhalte gut funktionieren. Bei gemeinsamen Gesprächen lassen sich auch bestimmte Perspektiven herausfinden. Und wer eine gute Beziehung pflegt, der wird merken, dass man über gute Pressebilder und Katalogtexte hinaus eventuell auch andere Dinge zur Verfügung stellen kann. Perfekt, wenn der Austausch schon mit einem Vorlauf eingefädelt ist, so dass man dann eine Geschichte auch längerfristig planen kann. Gute Geschichten brauchen oft auch ein bisschen Zeit.

Ein paar gelungene Beispiele, die zeigen, wie so etwas aussehen kann: Die Kunsthalle Karlsruhe hatte zum Kunsthallensommer  (ich verlinke hier mal auf Tanjas Blog, wo Isabel Koch über das Format geschrieben hat. Die eigene Seite im Netz dazu wurde leider eingestellt.) Blogger eingeladen sich an die jeweiligen Themen mit ihren Beiträgen anzuhängen. Eine Art Blogparade sozusagen. Es gab für die verschiedenen Themen auch die Möglichkeit, sich am Bildmaterial der Kunsthalle zu bedienen.

Für mich immer noch ein Alltime-Favorit: #myrembrandt von den Pinakotheken. Hier wurde in die Herstellung einer kleinen Replik eines Rembrandt-Porträts investiert, die zu uns Bloggern (es beteiligten sich aber auch netzaffine Menschen ohne Blog) nach Hause kam. Zentraler Aspekt dieses äußerst erfolgreichen Konzepts war die intensive Begleitung der Aktion durch die Social Media Managerin der Pinakotheken.

Aus meiner Sicht dürfte es ruhig mehr solcher Projekte geben. Die sind zugegebenermaßen mit einem nicht unerheblichen Einsatz verbunden. Aber wie ich schon immer gerne sagte: Social Media ist schön. Macht aber viel Arbeit. Klar, es müssen auch die notwendigen Ressourcen vorhanden sein. Aber immerhin wüsste man, wie es geht, wenn man denn mal etwas erfolgreich durchführen wollte.

Ein Paar bei seiner Verlobung als Symbolbild für das Beziehungs-Marketing
Druck nach einem Gemälde von Michael Frederick Halliday, c. 1860 – c. 1870, Rijksmuseum

Anregungen für die Beziehungspflege

Um beim Bild der zwischenmenschlichen Beziehung zu bleiben, hatte ich mir eine kleine Analogie zu den goldenen Regeln für eine gute Ehe erlaubt.

  • Zeit füreinander einplanen! Für mich bedeutet das auf der Seite des Museums, dass man Blogs liest, hier vielleicht auch mal kommentiert. Aber auch, dass man sich als Blogger gut vorbereitet und mit den Inhalten der Ausstellung/des Museums eingehender beschäftigt. 
  • Sagt mindestens einmal am Tag etwas Nettes zu eurem Partner. Na ja, es muss ja nicht jeden Tag sein 🙂 Aber ich finde eine grundsätzlich positive Grundhaltung wichtig.
  • Dem Partner zeigen, dass man ihn respektiert! Respekt sollte in jeder Kommunikation das Leitmotiv sein. 
  • Wenn ihr euch kritisieren müsst, tut es nur liebevoll. Ich finde es wichtig, dass auch kritische Punkte in Blogbeiträgen angesprochen werden. Hier besteht die Chance, dass das Museum über ein Feedback wertvolle Ideen für Korrekturen bekommt. Mein Credo ist allerdings in solchen Fälllen: Lieber lösungsorientiert argumentieren als vernichten!
  • Kleine Überraschungen beleben den Alltag! Egal ob eine nette Geste, ein Gefallen oder ein Geschenk. Hier lassen sich natürlich keine pauschal funktionierenden Vorschläge machen. Aus meiner Sicht ist Zeit ein wertvolles Geschenk, über das ich mich immer freue. Oder wenn man Zugang zu Informationen bekommt, die exklusiv sind. Der Fantasie, was nette Gesten sein könnten, sind keine Grenzen gesetzt 🙂
  • Nur wer vertraut, kann dem Partner auch ohne schlechtes Gefühl die nötige Freiheit lassen. Vertrauen ist auch bei Blogger-Relations ein wichtiges Thema. Dieses kann sich aber nur einstellen, wenn man einander ein bisschen kennt! Das ist zum Beispiel ein Argument gegen Massen-Einladungs-Mails 🙂
  • Streitigkeiten ums Geld gehört zu den häufigsten Trennungsgründen. Ich weiß, dass das Thema Geld ein heißes Eisen ist und unter uns Kulturbloggern auch immer mal wieder thematisiert wird. Es gibt sicher verschiedene Möglichkeiten, miteinander zu kooperieren. Und natürlich kann es auch sein, dass ein Museum ganz konkret einen Text in Auftrag gibt. Dass es mit den bezahlten Blogbeiträgen unter Umständen aber auch mal Schwierigkeiten geben kann, wurde gerade mal wieder klar. 
Vermeer: Briefeleserin aus dem Rijksmuseum als Symbolbild für die richtige Ansprache bei Blogger Relations
Jan Vermeer, Briefleserin in Blau, 1662 – 64), Rijksmuseum

Eigentlich ist alles schon gesagt: Lesenswerte Beiträge zum Thema Blogger-Relations im Museum

Drüben bei In Arcadia Ego gibt es eine interessante Umfrage an österreichischen Museen zum Thema. Michelle van der Veen hat bereits über Grundregeln zur Blogger-Relations geschrieben. Und Angelika hatte die Kunsthalle Karlsruhe im Interview zu den dort stattfindenden Blogger-Events befragt. Und Anika Meier hat darüber geschrieben, wie man Blogger glücklich machen kann. Und auch Tanja verbloggte Tipps für eine erfolgreiche Blogger-Relations. Dort fand ich auch den Hinweis auf den interessanten Beitrag  des Joanneums, der das Thema aus der Sicht eines Museums aufgreift.

Ihr seht: eigentlich ist alles schon genau beschrieben. Es kommt letztendlich auf die Strategie an, in die die Ziele der Vernetzung mit den Bloggern eingebaut werden sollte. Und natürlich sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, dass es ja auch andere Communities und Influencer gibt, mit denen man eine Verbindung zum Wohle der Kultur aufbauen kann. Die Instagramer mit ihren mega Reichweiten sollte man auch mit auf dem Schirm haben. Es kommt immer drauf an, was man vermitteln möchte und welche Zielgruppen man anspren will.

Darüber hinaus halte ich es für eine gute Idee, wenn jede/jeder, der für Social Media in einem Museum verantwortlich ist, sich seine Kontaktliste aufbaut – so wie man das klassischer Weise immer mit einem Presse-Verteiler gemacht hat. Und für die Erstellung einer solchen Liste ist es immer eine gute Idee, verschiedene Kriterien anzulegen. Hier sind dann nicht die Medien relevant, für die sie schreiben. Vielmehr stehen die Blogger für eine gewisse Glaubwürdigkeit in der Netzgemeinde. Und das ist für das Empfehlungs-Prinzip mindestens so wichtig, wie eine gewisse Reichweite.

 

 

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27 Antworten zu “Anregungen zu Blogger Relations im Museum”

  1. Liebe Anke,

    Beziehungspflege – ja, wunderbar! Dazu gehört auch, dass frau mal mit dem Zaunpfahl winkt und das hat prima funktioniert bei dir! Danke für die Verlinkgungen. Ich musste erst in diesem Jahr aufgrund eines Trauerfalls einen Vortrag in Bregenz absagen, der das Thema „Wie sehen Blogger Museen“ aufgreifen sollte, das Thema also, dass du uns in München vorgestellt hast. Noch besser ist jetzt, dass du die Punkte hier im Blogpost zusammenstellst für alle sichtbar.

    Was mich tatsächlich in der ganzen Diskussion rund um Blogger Relations verwunderte ist, dass der Artikel des Universalmuseum Joanneum kaum Beachtung findet. Denn sie setzten sich tatsächlich explizit mit Bloggern zusammen und erarbeiteten genau das, was diese sich von Museen wünschen und ich kann alle Punkte davon unterstreichen.

    Was mir persönlich als Bloggerin pro Kultur wichtig ist, ist zudem das Wissen um den Umgang mit Bildrechten bei Ausstellungen noch lebender Künstler bzw. bei Künstlern, deren Bildwerke noch nicht gemeinfrei sind. Das hat man als Bloggerin nicht immer, dass das Museum genau sagen kann, was mit den Bildern, die noch nicht gemeinfrei sind, passiert oder bei Bildern von Werken, deren Veröffentlichung durch weitere Rechtslagen fraglich ist. Das Bayerische Nationalmuseum hatte bzgl. der Brecht-Ausstellung mit der VGBild genau festgelegt, wie Blogger damit umgehen können bzw. ob das Teilen in den Sozialen Medien erlaubt ist. Hier gibt es leider noch einige Häuser, die keine genauen Anweisungen wiedergeben können. Die Brech-Bilder sind jetzt sechs Wochen nach Ausstellungsende raus aus dem Blog – tut mir weh, war aber die Kondition. Tatsächlich ist diese VG-Bild-Sache der Grund dafür, warum ich bisher kaum über Künstler schrieb, deren Bilder noch nicht gemeinfrei sind. Bloggen ist bei mir eine Leidenschaft und ich mag dafür nicht belangt werden. Ich erwarte von daher, dass mir Museen genau mitteilen können, unter welchen Bedingungen ich welche Bilder wie im Blog und im Social Web veröffentlichen kann, schließlich wird der Post dorthin geteilt mit dem Titelbild, das ein Bild vom Künstler sein kann.

    Eine klare Richtlinie, wie mit Bloggern im Verhältnis zu Journalisten umzugehen ist, wünsche ich mir ebenso. Einige machen es, wie in Karlsruhe, Frankfurt, München etc. Bei anderen besteht noch Handlungsbedarf hinsichtlich des Bloggers, das unbekannte Wesen!

    Es gibt noch einiges zum Thema zu sagen und einiges sprichst du an. Klare Leseempfehlung für Kulturinstitutionen.

    Herzlich,
    Tanja

    • Liebe Tanja,
      wirklich wahr, ich muss gestehen, dass ich den Artikel vom Joanneum auch ein bisschen aus dem Blick verloren hatte. Es gibt ja wirklich schon einige gute Beispiele, an denen man sich orientieren kann. Und dann unbedingt eigene Wege gehen. Darin liegt ja meist das Potenzial. Dass man sich Zeit nimmt, um eigene Standards zu entwickeln, die für das eigene Haus passen. Ach ja, das böse Wort „Zeit“ – das verursacht uns allen natürlich sofort Stress. Aber ich bin überzeugt, es werden Zeiten kommen, in denen die Investitionen in sorgfältige Konzepte belohnt werden. *steigtheruntervonderKanzel* 🙂

      Herzlichst
      Anke

  2. Brillant, Anke! Bravo.
    Es ist ja manchmal einfach nicht zu fassen, wie schwierig das mit diesen „Beziehungen“ angeht. Obwohl doch immer Menschen mit Menschen sprechen.
    Ich möchte ergänzen, dass eine Prise Emotion nicht zwangsläufig erforderlich ist, aber auch nicht schadet. 🙂

  3. Du hast die wichtigsten Punkte wunderbar zusammengefasst, Anke, danke dafür! Ich würde mir von Kultureinrichtungen wünschen, dass sie Bloggerinnen und Blogger nicht nur als Multiplikatoren sehen, sondern sie mehr als Partner betrachten, mit denen sich zusammen Projekte entwickeln lassen. Die meisten Blogger haben mehr drauf, als einfach nur Beiträge und ein paar nette Bilder zu posten. , sie sprudeln vor Ideen und verfügen in der Regel über umfangreiches Know-How in den Bereichen Kommunikation, Marketing oder Vermittlung. Warum nicht gemeinsam ein Projekt konzipieren, das hätte darüber hinaus den Vorteil, dass sich so vielleicht auch das Problem der Bezahlung lösen lässt. Die würde dann nämlich nicht mehr für den Blogbeitrag erfolgen.

    • Das ist ein guter Plan, Christian. Ja, auch das Bild der Bloggerin/des Bloggers ist ja sehr vielschichtig. Mir ist manchmal die Goldgräber-Stimmung im Bereich der Reise- oder Modeblogs ein bisschen lästig. Dennoch bin ich der Meinung, dass noch viel Luft nach oben ist, was Kooperationen angeht. Ich denke, wir lernen alle ständig hinzu. Ich auch in meinem Selbstverständnis als Bloggerin.

  4. Hier, ich! Ich hab‘ die Hand ganz weit oben! 😉

    … und wie kann ich mich für die Liste der KulturbloggerInnen empfehlen, bewerben oder sonst was tun? 🙂

    Viele Grüße,
    Sabine

    • Liebe Sabine,
      schreib doch einfach einen Kommentar dazu. Wir schaffen das einfach nicht, das immer zu pflegen. Und wer sich die Seite anschaut und nach Kooperationspartnerinnen sucht, der wird sich auch die Kommentarliste ansehen. Und irgendwann gehen wir dann in den schönen Garten und pflegen auch alle kleinen Pflänzchen und sortieren aus, wen es vielleicht nicht mehr gibt und tun neue in die Liste. Wie gesagt: wir haben direkt gesagt, dass wir nicht die Vollständigkeit anstreben. Sondern auf die Hinweise in den Kommentaren setzen.

      Liebe Grüße
      Anke

        • … das gestaltet sich schwierig, und zwar mit PC und mobil… :-/
          Zuerst sollte ich meine E-Mail-Adresse verifizieren, aber die angekündigte Mail bleibt aus. Dann behauptet die Maschine, ich wäre schon drin, nimmt aber mein Passwort nicht an. Nachdem ich ein neues Passwort angefordert habe und mich auch einloggen konnte, beginnt es wieder von vorn…
          ich gebe für heute auf… :-/

          • Mh, ich hab gerade als Anke an anderer Stelle kommentiert, mich via FB eingeloggt und das ging ziemlich einfach. Aber eigentlich bin ich auch sehr dafür, keinerlei Hürden beim Kommentieren einzubauen. Ich muss nochmal mit den beiden anderen reden, warum wir das da damals eingebaut haben. Sorry, tut mir leid für den Hassel

  5. Liebe Anke,

    es stimmt, dass schon viel zum Thema geschrieben wurde und ich finde man merkt, dass es langsam Wirkung zeigt. Gerade wenn ein Personalwechsel in Museen erfolgt und eine neue Generation kommt, ist da ein Bewusstsein vorhanden, dass man als Institution nicht nur die klassische Presse auf dem Plan haben sollte, sondern sich auch bei Bloggern meldet, nach dem Motto: Wenn du mal Interesse hast, ich bin deine Kontaktperson. Das ist mir in letzter Zeit häufiger mit MusErMeKu passiert, dass man sich gemeldet hat und nicht nur die Mailadresse stupide in den Presseverteiler gepackt hat. Museen oder Agenturen, die das ungefragt machen, landen bei mir eh gleich im Spam.

    Leider gibt es aber weiterhin Museen, die allergisch reagieren, wenn man die Pressestelle kontaktiert, weil man als Blogger über eine Ausstellung schreiben will. Das ist mir auch erst wieder vor kurzem passiert und dazu werde ich auch blogggen – denn es ist eben schon viel geschrieben worden, aber wohl noch nicht genug… 😉

    Viele Grüße, Angelika

    • Liebe Angelika,

      ja, man muss es mehrfach sagen. Und immer mal wieder in den Mittelpunkt stellen. Weil sich ja Dinge auch entwickeln. Aber man kann nur ganz große Augen machen, wenn man von solchen Reaktionen hört, wie du sie beschreibst. Und ganz richtig, dass du darüber bloggst. Aber wie du schon sagst – es kommt auf die Menschen an, die im Museum dafür verantwortlich sind, dass es so etwas wie Blogger Relations gibt. In der klassischen Ausbildung für die Arbeit am Museum wird wahrscheinlich niemand je davon gehört haben. Aber das ist mal wieder ein ganz anderes Thema.

      Viele Grüße
      Anke

  6. Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel über Blogger Relations, denn bei vielen Museen scheinen weder der Begriff noch die Wichtigkeit bis dato angekommen zu sein und Blogger, insbesondere kleine Blogger, werden von vornherein nicht beachtet.
    Danke auch an Tanja Praske dafür, dass sie nochmals auf die Problematik der Bildrechte hingewiesen hat.

    • Hallo Anja,

      kleine Blogger gibt es doch nicht
      Aber ich weiß natürlich, was du meinst. Manchmal sind das aber genau das die besten Botschafter fürs Museum. Weil Herzblut und so …

      Liebe Grüße
      Anke

  7. Hallo Anke,
    sehr schöner Leitfaden! Auch die Museen untereinander sollten im digitalen Bereich eine Beziehung beginnen, und das soll keine Hassliebe sein. Fälschlicherweise schleicht sich bei vielen der Gedanke ein, dass es dem Museum schaden könnte, interessante Inhalte anderer Museen zu teilen. Eine Hand wäscht die andere und wen das eine Kunstmuseum interessiert, der würde vielleicht beim selben Ausflug/Wochenendtrip auch das Nachbarmuseum noch mitbesuchen. Aber das ist noch nicht so angekommen. Museen, die nur ihre eigenen Inhalte und Veranstaltungen in die Welt hinausspammen, mag ich eigentlich – v.a. auf Twitter – gar nicht folgen.
    Viele Grüße,
    Marlene

    • Hallo Marlene,

      das mit der Haltung, dass man nicht auf andere Häuser achten mag, habe ich schon öfter gehört. Da helfen Netzwerk-Treffen, wie sie gerade mit den rheinischen Museen stattfanden.
      Das ist auch alles Beziehungspflege!
      Es geht nichts über persönliches Kennenlernen. Danach läuft es auch im Netz besser!

      Liebe Grüße
      Anke

  8. @Marlene: Danke für diesen Punkt! Für mich steht und fällt damit z.B. der Erfolg der Social Media-Aktivitäten. Als User bevorzuge ich die Seiten/Accounts, auf denen ich Infos zu Themen bekomme. Sich nur auf die eigenen Aktivitäten zu beschränken, bedeutet für mich als User, die Auftritte von unzähligen Kultureinrichtungen checken zu müssen. Das ist schon rein zeitlich nicht zu schaffen.

  9. Liebe Anke,

    hach, endlich mal wieder im Social-Media-Gedöns ein Blogpost zu einem Thema, das bewegt und Diskussionen heraufbeschwört. Wie langweilig ist es doch, wenn wir alle immer nur still konsumieren und nicht diskutieren. Die Kommentare hier nuancieren noch einiges und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Manches Mal frage ich mich natürlich, hey Leute, berücksichtigt einfach mal die ganz normalen Regeln der Kommunikation im Digitalen, so wie es im Analogen übliche ist, denn tatsächlich begegnen uns da keine zwei verschiedene Welten, sondern eine einzige, die mit authentischer Beziehungspflege zu bezeichnen ist.

    Danke @Anja für deine Zustimmung. Die Bilderfrage ist für mich als Bloggerin immer zentral. Je aufgeklärter ich darüber bin, umso eher schreibe ich über ein Museum, oder auch nicht, wenn es problematisch ist.

    Schöne Weihnachtzeit!
    Herzlich,
    Tanja

    P.S.: Ich war als Kunsthistorikerin immer eine Fußnotenfetischistin, lagerte dort Diskussionen aus, die Randthemen waren, aber doch weiterhelfen können. Kommentare liebe ich aus diesem Grund. Andere Aspekte kommen hinein, die Stoff zu eigenen Blogposts liefern können.

  10. Danke Anke für die Worte und die Inspiration!
    .. und vor allem vielen Dank für die anregenden Kommentare!
    Es wurde tatsächlich schon viel über das Thema geschrieben, aber es kommen immer wieder neue Aspekte hinzu und immer wieder darauf hinzuweisen ist tatsächlich notwendig. Gerade, wenn man als Museumsmitarbeiter leider viel zu wenig Zeit für diese Themen findet, da es immernoch in vielen Museen schwierig ist für Social Media, geschweige denn Blogger Relations, ein Bewusstsein und Ressourcen im Haus zu schaffen. Somit ist ein kleiner Anstoß ab und zu aus Museumssicht durchaus hilfreich und führt dazu, dass man diese Projekte wieder anpackt!

    Viele Grüße
    Katharina

    • Liebe Katharina,
      ich glaube, uns allen geht es so, dass Dinge aus dem Blick geraten. Ich bin auch froh, wenn ich wieder neu auf Inhalte in den Museen hingewiesen werde. Oder wenn mein Blick auf die spannenden Dinge gelenkt wird. Wenn man im Gespräch miteinander ist, dann ist die Chance höher, dass sich daraus gute Ideen ergeben.
      Und wie schon öfter gesagt: die Ressourcen-Frage ist immer als Querschnitt-Thema im Hintergrund. Wir alle sind uns einig, dass hier eine der zentralen Stellschrauben für erfolgreiche Kommunikation zu sehen ist. Müssen wir uns halt zurechtwurschteln im Mangel. Und hoffen, dass die Zukunft bessere Bedingungen bringt! (Wünschen kann man das ja mal! Ist ja bald Weihnachten 🙂

      Viele Grüße
      Anke

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