Dieser Beitrag enthält Werbung für die digitale Bibliothek Europeana! This article contains advertising for the digital library Europeana!
Eine Familie. 10 Kinder. Alle beugen sich über eine Landkarte. Der Vater zeigt mit seinem Finger auf den Ort, zu dem sie bald emigrieren wollen (könnte das Malaysia sein, oder Indonesien?). Das Foto aus den 50er Jahren stammt von Jacq Stevens und befindet sich im Streekarchief Gooi en Vechtstreek in Hilversum. Ein berührendes Foto. So voller Aufbruchstimmung in ein neues Land. Deswegen habe ich es mir auch herausgezupft aus dem riesigen Schatz der Europeana. (Gezin met 10 kinderen gaan emigreren. Jacq Stevens. Streekarchief Gooi en Vechtstreek. CC BY-SA)
Weil ich gerne erzählen möchte, was sich hinter dieser europäischen digitalen Bibliothek verbirgt und was ich mir davon erhoffe, dass sukzessive immer mehr digitale Bilder und Kunstwerke für alle offen zugänglich sein werden.
A family. 10 children. Everyone bends over a map. The father points with his finger at the place they want to emigrate to (could be Malaysia, or Indonesia?). The photo from the 1950s was taken by Jacq Stevens and is in the collection of the street hierarchy Gooi en Vechtstreek in Hilversum. A touching photo. So full of spirit of departure for a new country. That’s why I plucked it out of the huge treasure of Europeana. Because I would like to tell you what is behind this European digital library and what I expect from more and more digital images and works of art accessible for everybody. (For the English Version please scroll down.)
Europeana
Alles fing mit einem Brief an, den Silvio Berlusconi, Jaques Chirac, Aleksander Kwaśniewski, Ferenc Gyurcsány, Gerhard Schröder und José Luis Rodríguez Zapatero am 28. April 2005 José Manuel Barroso geschrieben haben. Darin schlugen sie die Einrichtung einer europäischen digitalen Bibliothek vor, die das kulturelle Erbe Europas einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen solle. Im November 2008 ging eine Beta-Version mit rund 4 Millionen digitalen Objekten online.
Heute sind es über 50 Millionen!!! Um genau zu sein: 53,455,335 Kunstwerke, Artefakte, Bücher, Videos und Audios aus ganz Europa.
Und die Europeana verfolgt eine Mission: „Wir verwandeln die Welt mit Kultur! Wir wollen auf Europas reiches Erbe aufbauen und es Menschen einfacher machen, dieses zu nutzen, ob für die Arbeit, zum Lernen oder einfach nur zum Spaß.“
Digitalien
Ich stelle mir den digitalen Raum gerne wie ein Land vor. Ein Land, das es zu entdecken gilt. Das Möglichkeiten für jeden bereit hält. Mag sein, dass die Aufbruchstimmung zu den Pionierzeiten des Internets vorbei ist. Aber wenn ihr mich fragt, es sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Das Internet ist, was ihr draus macht. (Sorry für diesen Beitrag aus der Phrasendrescherei, aber das musste an dieser Stelle einfach sein.) Und ich glaube, dass noch viel Potential darin steckt, mit den digitalisierten Werken Neues zu schaffen.
Die Europeana ist eine gigantische digitale Bibliothek, die auch Einiges an Service für die Benutzer mitbringt. Es gibt viel Unterstützung für alle, die bereit sind, sich inspirieren zu lassen.
Auf der Seite finden sich anregende Themensammlungen. Kunst, Etliches an Mode und vor allem viel Fotografie. Eine schier unfassbare Menge an Datensätzen, die man nach Menschen, Themenfeldern oder auch Farben (?!) durchsuchen kann. (Und auch nach Verwendbarkeit mit oder ohne Einschränkungen!) Ich sagte es bereits: ein Schatz. Hinter jedem einzelnen Treffer eine Geschichte. Eine Geschichte, die zu unser aller kulturellem Erbe beiträgt. Eine der Geschichten, die mit Europeana erzählt werden konnte, ist die von Dada zum Surrealismus.
Partizipation
Spannend, wenn es neue Tools und Anwendungen gibt, die mit der Europeana verbunden sind. So gehört beispielsweise Art Up Your Tab zu meinem erklärten Liebling. Da spült mir die Europeana täglich eine Dosis Kunst auf den Rechner. Und ich lasse mich anregen. Entweder nur für einen kurzen Moment inne zuhalten. Oder ich beginne nachzulesen, überlege, was ich weiter mit dem Bild anstellen kann. Als Kunstvermittlerin gehöre ich eh in die Kategorie „Jäger und Sammler“, was Ideen und Bilder für neue Projekte angeht. Ich lese auch gerne auf dem Pro-Blog der Europeana von neuen Projekten und bin gespannt, wohin die Reise noch gehen mag. Was die Interaktion mit den Inhalten angeht, so ist da noch viel Luft nach oben für die Kunstvermittlung im digitalen Raum. Da ermutige ich an dieser Stelle ausdrücklich zum Experiment!
Bloggers For Europeana
Es war eine tolle Chance, als Peter Anne, Moritz und mich nach Den Haag gelockt hat, damit wir gemeinsam mit Jill Cousins und anderen Verantwortlichen der Europeana über Blogger Relations nachdenken konnten. Daraus erwuchs ein kleines Projekt, in welchem wir mit Camille Tenneson gemeinsam an einem Konzept gearbeitet haben. Nachdem die Europeana als digitale Bibliothek für immer neuen Nachschub an Inhalt sorgt, wäre es super, wenn sich diese verbreiten könnten. Wenn sich mehr Menschen im Netz dieser Inhalte annehmen würden und sie mit ihren Gedanken verbinden könnten. Die Türen stehen offen!
Und weil irgendwo mal ein Anfang gemacht werden muss, werfe ich ein paar Blogstöckchen denen zu, von denen ich überzeugt bin, dass sie mit der Europeana etwas verbinden können. Dabei habe ich mich eines kreativen Impulses bedient und jeweils eine individuelle Suchabfrage gemacht. Vielleicht lasst ihr euch inspirieren? Wenn ihr lieber selber etwas aussucht – umso besser. Mit #BloggersForEuropana taggen und ich bin gespannt, was wir damit auslösen.
Selvportrett, Edvard Munch, Museum Stavanger AS, Public Domain
Mein Blogstöckchen werfe ich rüber zu Anke Gröner. Ich weiß, dass sie ein Anselm Kiefer Fan ist. Warum dann Munch? Ich spüre bei beiden diese tiefe Melancholie und eine gewisse Schwermut in der Kunst, die mich merkwürdig anzieht. Es ist eher eine Ahnung, als dass ich es Wissen nennen könnte. Aber vielleicht gibt es Verbindendes zwischen Munch und Kiefer?
Mit dem fragenden Blick Munchs sende ich herzliche Grüße an Anke.
Mask, Etnografiska Museet, CC BY
Tanja bekommt von mir eine Maske des berühmten Nô Theater als kleinen Impuls aus der Europeana Schatzkiste. Da habe ich ganz spontan nach dem Begriff Emotion gesucht. In der Collection „Art“ und bei Verwendbarkeit „Ja, mit Namensnennung“ eingestellt. Da gab es drei Treffer und einer davon war die Maske. Tanja hat über „Emotionsdarstellung und Wirklichkeitsbewältigung in der spätmittelalterlichen Skulptur“ promoviert. Mal schauen, ob ihr die Maske etwas sagt! Liebe Grüße dazu!
Singing Tree, Raul Meel, Eesti Kunstimuuseum, CC BY-NC-ND
Mein letztes Stöckchen werfe ich in Richtung von Kai Eric Schwichtenberg, der auf Retrospektiven.art zumeist über Ausstellungen zeitgenössischer Kunst schreibt. Davon ist natürlich nicht so wahnsinnig viel in der Europeana zu finden. Aber ich habe dennoch etwas herausgefischt, das er vielleicht spannend finden wird. Ich liebe konkrete Poesie und es gibt sehr viele Anregungen früher Bildgedichte, die sich auch in der aktuellen Kunst wiederfinden lassen. Minimalistisch, aber dennoch komplex! Das regt die Synapsen an, oder? Hoffe ich und grüße herzlich nach Münster.
I send the pictures above to bloggers from Germany, with whom I would like to network Europeana. I do not translate the individual texts into English. If you would like to know more, feel free to ask in the comments.
Der Blogbeitrag ist im Rahmen eines Beratungsauftrages für die Europeana entstanden und ich habe dafür ein Honorar erhalten. Er enthält dennoch meine persönliche Meinung!
English version of the Blog post
Europeana
It all began with a letter written by Silvio Berlusconi, Jaques Chirac, Aleksander Kwaśniewski, Ferenc Gyurcsány, Gerhard Schröder and José Luis Rodríguez Zapatero on 28 April 2005, José Manuel Barroso. They proposed the creation of a European digital library to make Europe’s cultural heritage accessible to the public. In November 2008, a beta version with around 4 million digital objects went online.
Today it’s over 50 million! To be precise: 53,455,335 works of art, artefacts, books, videos and audio from all over Europe.
And Europeana is pursuing a mission: „We transform the world with culture! We want to build on Europe’s rich heritage and make it easier for people to use, whether for work, for learning or just for fun.“
The Land of Digitalia
I like to imagine digital space as a country. A country to discover. That offers opportunities for everyone. It may be that the spirit of optimism in the pioneering age of the Internet is over. But if you ask me, all possibilities are far from exhausted. The Internet is what you make of it. (Sorry for this post from the phrase mongering, but that had to be simple at this point.) And I believe that there is still a great deal of potential in creating something new with digitized works.
Europeana is a gigantic digital library, which also brings a lot of service for the users. There is a lot of support for all those who are ready to be inspired.
On the site you will find stimulating collections of topics. Art, fashion and especially photography. A sheer unbelievable amount of data sets that can be searched for people, subject areas or colours (?!) (And also after usability with or without restrictions!) I’ve already said it: a treasure. Behind every single hit a story. A story that contributes to our cultural heritage.
One of the stories that could be told with Europeana is that of Dada to surrealism.
Participation
Exciting when there are new tools and applications associated with Europeana. For example, Art up Your Tab belongs to my declared favorite. Europeana washes a dose of art onto my computer every day. And I’ll be stimulated. Either to pause for a moment. Or I start to read, think about what I can do with the picture. As an art educator, I belong in the category „hunter-gatherer“, as far as ideas and pictures for new projects are concerned. I also like to read about new projects on the pro-blog of Europeana and am curious to see where the journey will take me. As far as the interaction with the content is concerned, I would like to see even more art mediation, which could be stimulated in digital space. I would like to encourage you to experiment!
Bloggers for Europeana
It was a great opportunity when Peter Anne, Moritz and I were lured to The Hague to think about blogger relations with Jill Cousins and other Europeana leaders. This led to a small project in which we worked together with Camille Tenneson on a concept. Since the Europeana as a digital library is constantly providing new content, it would be great if these could be disseminated. If more people on the net would take up this content and connect it to their thoughts. The doors are open!
And because there is a beginning to be made somewhere, I throw a few blog sticks at those who I am convinced can connect ideas with the Europeana. I used a creative impulse and made an individual search query. Maybe you’ll be inspired? If you’d rather choose something yourself – all the better. Tagging with #BloggersForEuropana and I’m curious to see what we can do with it.
The blog post was created as part of a consulting assignment for Europeana and I received a fee for it. It still contains my personal opinion!
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