Der Sommer kommt bestimmt und damit auch die lauen Nächte! Für die Bewohner des Brüsseler Platzes im Belgischen Viertel immer wieder ein Graus, denn seit Jahren ist dieser Platz einer der beliebtesten Treffpunkte der jungen Szene geworden. Und es kommen bei schönem Wetter hunderte von Feierwilligen. Es gibt einen Mediator, der zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und denen der Flaneure vermitteln sollen. Bislang mit nicht sehr viel Erfolg. Bereits im letzten Jahr gab es das Konzept einer Bewirtung des Platzes und jetzt ist die Alanus Hochschule angetreten, mit einem ästhetisch ansprechenden Konzept ruhigere Bahnen für den Urban Space zu motivieren. Sie haben eine fantastische Holzbude erbaut, die schon allein ihrer ästhetischen Qualitäten wegen ein Innehalten und Hinschauen lohnt.
Aus insgesamt 6.000 Schrauben und fast 2.000 Dachlatten entstand eine Skulptur, die die beiden Bewirtungsbuden überspannt. Ein Eyecatcher, der sehr stark an die Idee der Biosphären-Architektur eines Buckminster-Fuller erinnert. Auch der Upcycling-Gedanke ist in diesem wunderbaren kleinen Bauwerk intelligent umgesetzt. Dass dadurch auch eine rege Diskussion mit den Anwohnern und den Besuchern des Belgischen Viertels entsteht, ist klar. Sehr schön zeigen das die FAQ, die auf der Facebook-Seite des Projektes eingestellt sind:
Ich hab immer gedacht, dass die Stadt den Platz hier absperren will?“
… Antwort: Nein, die Mitglieder des Bürgerbüros (größtenteils noch nicht mal Anwohner des schönen Brüsseler Platzes) haben diesen und ähnliche Vorschläge der Stadt unterbreitet… Die Stadt Köln will den Platz so erhalten, sodass ein gutes Miteinander mit allen Beteiligten entsteht.
„Wie habt Ihr denn eine Konzession bekommen?“
Antwort: Ganz einfach: Wir haben gefragt.
„Hat denn die Kirche nichts dagegen?“
Antwort: Nein, die Kirche unterstützt uns und findet den Aspekt der Kommunikation und Sensibilisierung sehr förderungswürdig.
„Jetzt werdet Ihr bestimmt reich und totale Assis“
Antwort: Assis sind wir schon, aber reich werden wir nicht, da unser Konzept gemeinnützig ausgerichtet ist.
„Was!? Gemeinnützig? Aber wovon lebt ihr denn dann?“
Antwort: Gemeinnützig sein heißt nicht doof sein. Wir selbst und unser Personal kriegen eine stündliche Vergütung und die Gewinne werden reinvestiert und teils gespendet. Wenn ihr also bei uns das eine oder andere kühle Bierchen trinkt ist das Geld in guten Händen.
„Wann macht ihr auf und ab wann kann man vorbeischauen?“
Unsere Öffnungszeiten sind meist immer von 19:00 Uhr bis 23:45 Uhr. Wenn wir z.B. wie zur EM 2012 früher aufmachen, werden wir das bei Facebook posten. Danach schließen wir unsere Außengastronomie und verkaufen auch keine Getränke mehr. In unseren Augen ist dies ein Kompromiss, den man vertreten kann.
Ganz sicher werden wir hier auch mal das ein oder andere kühle Getränk nehmen. Und uns an dem schönen Projekt erfreuen!
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