Die Sonne brennt und Heerscharen von Konsumwütigen schleppen sich in die kochenden Innenstädte, um den laufenden Schlussverkauf zu nutzen und zu kaufen. Unsere Gesellschaft hat die Warenhäuser zu neuen Kathedralen erhoben und man pilgert dorthin, getrieben von Labelsucht (die gibts dann im Schlussverkauf zu erschwinglichen Preisen) und Kauflust (der Sommer ist noch lang).
Passend dazu habe ich gleich zwei interessante Ausstellungen aufgetrieben, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit diesem Phänomenen der modernen Gesellschaft auseinandersetzen.
Ubi Pedes Ibi. Patria. (Where the feet are, there is the fatherland) von Josephine Meckseper in der Saatchi Gallery 2006
In Stuttgart präsentiert das Kunstmuseum Josephine Meckseper, die den legendären Warhol-Spruch „Schließe heute ein Kaufhaus und du hast morgen ein Museum moderner Kunst“ umsetzt und in ihren Installationen der Frage nachgeht, wie die Präsentation der Konsumgüter unsere ästhetische Wahrnehmung beeinflusst.
Pernille Kapper Williams, „Nothing matters“, 2005, Holzsockel, schwarz lackiert,
30x30x110,5cm, „Untitled“, 2006. Vinyltext, Maße variabel
Foto: Kunstverein Düsseldorf
Nächste Woche eröffnet der Düsseldorfer Kunstverein eine Ausstellung unter dem Titel „Kapitaler Glanz“, die sich ganz offensichtlich ebenfalls mit der Ästhetisierung des Alltags beschäftigt und herauszustellen versucht, welche visuellen Potentiale in den modernen Werbestrategien zu stecken scheinen.
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