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Kultur meets Technik – unter diesem Motto stand eine Pressereise nach Salzburg, zu der Siemens Austria auch ein paar Kulturbloggerinnen geladen hatte. Gemeinsam mit Fachjournalisten konnten wir hinter die Kulissen des Festspielhauses blicken und ein Opern-Public-Viewing vor fantastischer Kulisse genießen. Da ich gerade vor Kurzem über die Baustelle der Kölner Oper geführt wurde, konnte ich ein paar spannende Vergleiche hinsichtlich der Technik ziehen, die hinter solchen Theaterbauten steckt. Besonders, wenn man auf alte Bausubstanz zurückgreifen muss, eine Herausforderung. Es war mein erster Besuch in Salzburg und ich war angemessen beeindruckt von den Spielstätten.
Siemens ist nicht nur seit 1996 Sponsor der Salzburger Festspiele, sondern kümmert sich zum Beispiel auch um die Beschallungssysteme oder so wesentliche Dinge wie Evakuierungssysteme. Dass das Hinein und Heraus der Zuschauer besonders in Salzburg eine logistische Herausforderung ist, wird am Jedermann deutlich, der ja bekanntermaßen draußen vor dem Dom spielt. Bei Regenwetter muss aber in weniger als einer Stunde alles in das Festspielhaus verlegt und alle Besucher mit Plätzen versorgt werden. Dass für die perfekte Illusion auf der Bühne oft Heerscharen von Technikern wie ein Rädchen ins andere greifen müssen – ich finde diese Bühnen-Geschichten immer wieder faszinierend.
Obwohl ich eigentlich nichts von Technik verstehe, habe sogar ich nachvollziehen können, dass am Inspizientenpult wichtige Impulse für das Bühnengeschehen gegeben werden. Unter anderem werden darüber Lichtsituationen gesteuert oder Darsteller aufgerufen. Jeder, der schon einmal hinter einer Bühne gestanden hat, weiß, welche Disziplin man aufbringen muss, damit alles reibungslos klappt.
Es ging dann tiefer ins Eingemachte und man konnte nur staunen ob der sauber sortierten und anscheinend auch sehr gut funktionierenden Klimainstallationen in den Kellern unter dem Festspielhaus. Die Gebäudetechniker mussten mit der historischen Situation zurechtkommen und anscheinend ist das bestens gelungen. Funfact: Alle Kellerräume werden stets gut verschlossen!! Weil die Orchestermusiker sich sonst da unten hin verirren und die kleinen Räume für das Einspielen nutzen!
Kaum ein Opernfan wird wohl um die komplizierten Klimaverhältnisse in seinem Theater wissen. Es gleicht einer Wissenschaft für sich, wie da die Wege von Zuluft und Abluft sind. Es scheint fast so, als würde ein unsichtbarer Dirigent all das lenken. Sehr spannend übrigens, wie natürliche Ressourcen für diese Vorgänge genutzt werden. Unter der Stadt Salzburg gibt es viele Wege, die der sogenannte Almfluss nimmt. Den machen sich die Klimatechniker zu nutze und sorgen dafür, dass die Räume immer angenehm auf 23 Grad temperiert sind. Dass dafür alleine 6000 unterschiedliche empfindliche Datenstationen bereit stehen, um jegliche Abweichung zu melden, macht deutlich, welche Dimensionen das alles hat.
Architektonische Highlights.
Von der berühmten Felsenreitschule hat man ja schon gehört. Als ich dann aber tatsächlich dort saß und diese Kulisse live sehen konnte, war ich schwer beeindruckt. Kein geringerer als Max Reinhardt hatte diese ehemalige, im späten 17. Jahrhundert erbaute Reithalle für das Theater entdeckt. Er nutzte die in den Mönchsberg hinein gehauene Architektur als eine Naturbühne. Die früher für die Zuschauer der Pferdedarbietungen bereit gestellten Arkaden wurden umgedreht zur Kulisse und prägen bis heute das Bild der Salzburger Festspiele. Seit den sechziger Jahren gab es ein mobiles Dach, das die Aufführungen unabhängig vom Wetter gemacht hat. Die neue Version aus dem Jahre 2011 lässt sich jetzt innerhalb von Minuten öffnen und schließen.
Wir konnten noch den glänzenden Boden der Salomé-Inszenierung in diesem Jahr bestaunen, auf der eine herausragende Asmik Grigorian zum gefeierten Star der Salzburger Festspiele 2018 geboren wurde. Dass Regisseur Romeo Castellucci ursprünglich aus der Malerei kommt und Bühnenbild studiert hat, das sieht man!
Als erklärter Fan der Nachkriegsmoderne war ich natürlich vollkommen begeistert vom Großen Festspielhaus, dessen Bühne mit 100 Metern wohl die größte der Welt ist. In den Jahren 1956 bis 1960 wurde es von Clemens Holzreiter erbaut und der Zuschauerraum ist unglaublich. Man kann sich gar nicht entscheiden, was man als erstes würdigen soll. Die Holzvertäfelungen, die in klarer Formensprache aus zig verschiedenen Holzarten nicht nur ästhetisch ein Genuss sind, sondern auch ein ganz besonderes akustisches Ergebnis hervorrufen. Oder der faszinierende eiserne Vorhang, der hier wie eine Art goldener Skulptur von Rudolf Hoflehner geschaffen wurde. Einem Schüler Fritz Wotrubas.
Dom-Quartier
Ein Besuch in Salzburg muss natürlich ins Dom-Quartier führen. Mit einem Rundgang durch die Prunkräume, die früher den Fürstbischöfen als Residenz dienten, atmete man österreichischen Barock, der sich vor Versailles nicht verstecken muss. Mir haben besonders die unterschiedlich kostbar gestalteten Keramiköfen gefallen und ich weine leise vor mich hin, weil es uns leider nicht erlaubt war, eigene Fotos zu machen. Ich habe nicht verstanden, warum. Wahrscheinlich ist man ein wenig überfordert, wenn sich hier die touristischen Massen durch die Räume schieben und vor lauter Knipsen gegenseitig in die Hacken treten. Unsere Guide meinte zwar, wir hätten das anmelden können, aber anscheinend war ihr nicht klar, dass wir Teilnehmende einer Pressereise waren. Ich habe den Rundgang trotzdem genossen und war unter anderem auch sehr hingerissen von der Wunderkammer, die einem eine Ahnung davon vermittelt hat, wo die Anfänge unserer Museen liegen.
Oper zum Schluss
Da ich schon öfter beim Public Viewing des Beethoven-Festes war, wusste ich, wie schön so ein Musikgenuss draußen sein kann. Vor allem, wenn man dann noch herrlich dabei essen und trinken kann. So soll das ja auch früher in der Oper gewesen sein. Dass man das leibliche Wohl nicht außer Acht ließ. Und man durfte sogar zwischen den Akten applaudieren. Zum Abschluss unseres Salzburg-Aufenthaltes präsentierte Siemens uns die Festspiel-Nächte, ein Event, das es seit 2002 am Kapitelplatz gibt, und das sich äußerster Beliebtheit erfreut. Neben ausgewählten Stücken des aktuellen Programms gibt es immer wieder auch Klassiker aus den vorherigen Jahren. Eine besonders gelungene Idee schien mir die Verknüpfung der Festspiel-Nächte mit einer Social Media Aktion zu sein, bei der das Publikum zum Beispiel seine Lieblings-Inszenierung mit Anna Netrebko auswählen durfte. Ich habe mal einen Screenshot gemacht, der zeigt, dass es richtig viel Interaktion gab. Sicherlich auch, weil ein Gewinnspiel damit verbunden gewesen ist. Aber diese Auswahl-Idee ist schon eine gute Sache.
Für uns gab es an diesem Abend Verdis Don Carlo mit Jonas Kaufmann – eine Aufführung aus dem Jahre 2013. Die Kulisse war wirklich atemberaubend, aber leider habe ich sehr empfindliche Augen und mir ist das LED-Licht nach einiger Zeit unangenehm gewesen, so dass ich schon etwas früher den Schauplatz verlassen habe. Das restliche Publikum schien sich davon aber nicht beeindrucken zu lassen und genoss die Aufführung sichtlich begeistert.
Dieser Blogbeitrag entstand im Rahmen der Pressereise „Kultur meets Technik“ vom 29. bis 30. August nach Salzburg, zu der ich vom Siemens Arts Programme eingeladen war. Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle dafür!
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