Leuchtturm im Rheinauhafen


Grün, Rot. Grün, Rot. So empfängt einen das signalgebende Werk des Künstlers Lutz Fritsch, der dafür bekannt ist, Landschaft mit markanten Punkten zu gestalten. So auch hier mit dem „Leuchtturm“ den Elisabeth-Treskow-Platz im Rheinauhafen.  Ist diese Weite, mit der sich der Blick auf den mächtigen Fluss öffnet, nicht fantastisch? Der Rheinkontor und das sich anschließende Siebengebirge erzählen von der Vergangenheit als Hafen. Heute flaniert man hier in einem der angesagtesten Veedel Kölns.

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2008 hat Lutz Fritsch an dieser Stelle mit seiner Arbeit „Leuchtturm“ eine seiner Landmarken aufgestellt. Es ist ein kinetisches Kunstwerk, denn im Winde dreht sich das Quadrat am Ende der langen silbergrauen Stahlstehle und zeigt mit Rot und Grün die zwei Signalfarben, die schon immer für den Verkehr wichtig gewesen sind. Kunst, die den Raum markiert. Doch die Bewegung bringt noch andere Dinge ins Spiel. Den Wandel der Zeit zum Beispiel oder die Veränderung durch die Natur. Einfach und doch so durchdrungen von zahlreichen Verweisen. So etwas gefällt mir.

Der Kölner Künstler Lutz Fritsch ist als Bildhauer, Fotograf und Filmemacher unterwegs. Und das auch manches Mal im wörtlichen Sinne. Eine besonders spektakuläre Aktion war seine Polarreise, im Verlauf derer er einen Bibliothekscontainer in der Antarktis aufbaute. In leuchtendem Grün stand das Ding dann randvoll mit Büchern weithin sichtbar im ewigen Eise. 2005 war das. Und 2008 folgte mit „Standortmitte“ eine weitere Arbeit, die den Raum auf besondere Weise erlebbar macht. An den beiden Enden der legendären Autobahn 555 – also, den beiden Kreisverkehren in Köln und Bonn – stellte der Künstler 50 Meter hohe rot lackierte Stelen auf. Mich faszinieren diese beiden „Pins“, die manches Mal auch meine vielfältigen persönlichen Verbindungen zwischen Köln und Bonn begleiten. Sie wirken immer so zart und schlank. Obwohl sie aus der Nähe betrachtet, wahre Kolosse sind. Aber sie akzentuieren nur, sind nicht protzige Monumente.

Auch der Leuchtturm im Rheinauhafen ist oben in luftiger Höhe und dreht sich im Wind, ohne groß aufzufallen. Man muss schon ein wenig Muße haben, wenn man ihn betrachtet. Und was kann es Schöneres geben, als am Ufer eines Flusses zu stehen und zuzuschauen, wie die Zeit verrinnt! Rot. Grün. Rot. Grün. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein paar Minuten Zeit zum Genießen!

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