Stillleben mit Darstellungen von allem, was gut für die Küche ist, hatten besonders im 17. Jahrhundert Konjunktur. Das „Goldene Zeitalter“ schwelgte maltechnisch gesehen nicht nur in brokatenen Gewändern und rosigen Inkarnaten, sondern liebte es, auch die Fülle kulinarischer Genüsse darzustellen. Dabei natürlich stets mit dem Hintergedanken des „memento mori“. Also, bei allem Überfluß: bedenket, dass alles vergänglich ist!
Willem Claesz. Heda war einer der Spezialisten, die sich wahrer Meisterschaft im Darstellen von Kulinaria rühmen durfte. Neben dem haptischen Reiz der – damals unglaublich teuren – Gläser steigt einem fast der Duft des gebratenen Fisches in der Nase. Übrigens handelt es sich hier um ein sogenanntes „Frühstücksbild“, eine Gattung innerhalb der Stilllebenmalerei der Niederlande, für die Heda berühmt war.
Die Entwicklung eigenständiger Stillleben hatte in der Mitte des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden begonnen und Pieter Aertsen, ein Mann von außergewöhnlicher Körperlänge anscheinend, brachte mit seinen monumentalen Marktszenen die Begeisterung für Lebensmittel aus aller Herren Länder ein. Allerdings spielten diese Bilder meist noch auf einen biblischen Zusammenhang an, der erst viel später dann zugunsten der reinen Darstellung der „Dinge“ immer mehr in den Hintergrund treten sollte. So weisen die Weintrauben auf Jesus und der Hering ist ein Symbol der Fastenzeit. Die Zitronen als Symbol der Mäßigung beziehen sich wohl auf das Liebespaar im Hintergrund, das zu einem Schäferstündchen verschwinden möchte. Verführerisch …
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