Der Maler Felix Nussbaum wohnte mit seiner Frau Felka Platek bis zu seiner Verhaftung nach einer Denunziation 1944 in Brüssel bei einem befreundeten Kunsthändler. Die ständige Bedrohung und Angst um Entdeckung bestimmte ihren Tagesablauf aber auch die Technik der Bilder. In der Zeit entstehen keine Ölgemälde, da der Terpentingeruch sie sonst verraten hätte können.
Wenn man an Küche und Essen denkt, so sind dies die einprägsamsten Bilder von Geborgenheit und Genuss der Fülle. Diese Küche hier offenbart im Fehlen dieser Fülle die offensichtliche Bedrohung des Juden Nussbaums und seiner Frau. Und zeigt ein verzweifeltes Bemühen, sich in dieser Situation zumindest einzurichten. Mit einer Pflanze und zumindest zwei Pfannen. Ein Bild, das betroffen macht und sehr gut die Dramatik der Stunde vermittelt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Nussbaum und seine Frau dann kurz vor Kriegsende doch noch in Ausschwitz ermordet worden sind.
Felix Nussbaum gehört zu den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Bilder wie sein Selbstporträt mit Judenstern sind weltberühmt.
Besonders dramatisch ist die Geschichte seines Aufenthaltes als Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Arno Breker ist ein Mitstudent. Mit einem weiteren streitet sich Nussbaum derartig, dass er sein Stipendium verliert. Gleichzeitig setzen die Nazis in Berlin sein Atelier in Brand und verbrennen rund 150 Arbeiten.
„Auch wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben, zeigt sie der Nachwelt!“
F.N.
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