Bereits die alten Babylonier kannten ein Fest, bei dem sich die Herrschaftsstrukturen für einen Tag umkehrten und die Sklaven die Herren sein durften. Ganz frühe Formen des „Karnevals“, eines Festes, dass es eigentlich zu allen Zeiten und quer durch alle Kulturen gegeben hat. Meist war es gekoppelt mit einem Frühlingsbegrüßungs-Ritual. Im mittelalterlichen Europa spielte vor allem die vorösterliche Fastenzeit eine wichtige Rolle bei der Entstehung der „Karnevals“-Feiern. „Karneval“ geht auf das mittelalter-lateinische „carnelevare“ zurück, wobei „carne“ „Fleisch“ und „levare“ „wegnehmen“: bedeutet.
Auch in der Kunst kennt man zahlreiche Auseinandersetzungen mit dem Motiv „Karneval“. Besonders die niederländische Genremalerei tritt hier mit unterhaltsamen Beispielen hervor. Das Bild von Pieter Brueghel dem Jüngeren zeigt eine spezielle Variante der Thematik. Das Gemälde aus dem Jahre 1559 zeigt den Kampf zwischen Prinz Karneval und Frau Fasten. Vorbilder hierfür finden sich in Volksschauspielen, die bei Umzügen vorgetragen wurden und die – wie in der Genremalerei allgemein üblich – den moralischen Unterton der Szenen deutlich hervorhoben. Um die Karnevalsszene herum befinden sich weitere Schilderungen verschiedener Volksbräuche.
Natürlich ist auch der venezianische Karneval mit seinen wundervollen Kostümen und Masken ein gerne genommenes Bildmotiv. Giovanni Battista Tiepolo hat immer wieder Szenen des Karnevals in seiner Heimatstadt gemalt.
Dort gab es übrigens seinerzeit einen sehr skurillen Brauch: man beschmiss die Damen mit gefüllten Eiern. In der einen Variante waren sie mit wohlriechenden Essenzen gefüllt und für die schönen Damen bestimmt. Im anderen Fall mit stinkenden Abfällen und natürlich sollten sie die weniger glamourösen Damen schmähen. Gottseidank wurde dieser Brauch dann irgendwann verboten!!
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