Feinschmecker aus der Antike


Das älteste erhaltene Kochbuch ist das des Apicius. Er war ein Gourmet aus der Kaiserzeit und hat für die Nachwelt das Genießen der Römer festgehalten. Dabei ist interessant zu sehen, dass eine ja hinlänglich bekannte Vorliebe für Luxusgüter ebenso vorhanden war wie eine gewisse Bodenständigkeit der römischen Küche festzustellen ist. Man liest über durchaus interessante Gaumenkitzeleien, die man auch heute noch genießen könnte – wenngleich besser etwas abgewandelt, denn die Geschmäcker haben sich über die Jahrhunderte doch insgesamt ein bisschen verändert.
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Nachbildung eines römischen Speisesaals


Auch die besonders sorgfältige Ausstattung der Speiseräumlichkeiten zeigen, wie wichtig den Römern das Genießen von Speise und Trank gewesen sein mag. Die Gastlichkeit der Römer war legendär, unglaubliche Festmahle führten oft dazu, dass die Gäste sich mit einer Feder zum Erbrechen bringen mussten, um überhaupt Platz zu schaffen für alle Köstlichkeiten. Dies ist aus heutiger Sicht allerdings eher kein Ideal mehr.
Für besonders ausschweifenden Gastmahle bekannt war beispielsweise der Feldherr Lucius Licinius Lucullus, dessen Name noch heute für besondere Köstlichkeiten steht. Auch Asterix und Obelix kamen im Übrigen schon in den Genuss eines wunderbaren römischen Gastmahles, bei welchem man auf sogenannten Klinen „zu Tische liegt.“
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Mh, das klingt gut:
Gedünstetes Zicklein- bzw. Lammfleisch – aliter aedinam sive agninam excaldatam
Gib das geschnittene Fleisch (Ragout oder Koteletts) in einen Topf. Hacke eine Zwiebel und Koriander fein, stampfe Pfeffer, Liebstöckel, liquamen, Öl und Wein. Lasse dies mit dem Fleisch kochen, gieße es in ein flaches Gefäß und binde es. Wenn man Lammfleisch nimmt, gibt man den Inhalt des Mörsers auf das rohe Fleisch, wenn Zicklein, dann während dies kocht.

Uh, das ist eher gewöhnungsbedürftig:
Man salze in einem Gefäss die Eingeweide von Fischen ein und füge dem alles mögliche kleine Fischzeug wie Sardinen, Meerbarben, Laxierfische und Seeschmetterlinge hinzu, die man ebenfalls salzt; dann lasse man das Ganze an der Sonne ziehen, wobei man es öfters einreibe. Ist es gut durchgefault…, so treibe man alles durch ein Sieb. die Masse, die im Sieb zurückbleibt, heisst alec; die Flüssigkeit, die durchläuft, ist das liquamen.
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1999 speisten die G8 Regierungschefs auf dem antiken Dionysosmosaik

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