„Zuerst gibt es ein Nichts, dann ein tiefes Nichts, und schließlich eine blaue Tiefe.“ Y.K.
Angsichts des grauen Schmuddelwetters sind die Bilder vom ersten und besten Performance-Künstler Yves Klein eine willkommene Vorlage für Assoziationsketten wie „Himmel – Meer – Sommer – Sonne – Süden – Wärme – Leben – Freiheit – Atmen – Ommmmm“. Der 1962 im Alter von nur 34 Jahren viel zu früh verstorbene Künstler hat mit der Erfindung seines speziellen Blautons das Geistige in der Kunst materialisiert. In logischer Folge der Tradtion dieser Farbe seit dem Mittelalter entwickelte Klein einen speziellen Farbton, mit dem er die ganze Welt zu überziehen gedachte. Die Idee dazu sei ihm einst gekommen, als er in seiner südfranzösischen Heimat im Grase lag und den Himmel betrachtet habe. Er habe damals den Impuls verspürt, diesen zu signieren.
„Es ist ganz gewöhnliches Ultramarinblaupigment und insofern gar nichts Besonderes. Dieses Pigment wurde einfach auf eine Polyesterbasis mit Aceton vermischt aufgetragen, die es fixierte, aber die Leuchtkraft des Pigments nicht tötete.“ Das offenbarte die Witwe Rotraut Klein heute im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Dass es doch mehr ist, dass sich wunderbare Zen-Gedanken hinter seinen monochromen Bildern verbergen, dass man sich meditativ in sie versenken kann und ein unvergleichliches Bildererlebnis haben kann, das zeigt eine Ausstellung, die derzeit noch bis 5. Februar im Centre Pompidou zu sehen ist und die später im Jahr auch noch in Wien gezeigt wird. Anläßlich der Ausstellung hat man übrigens noch einmal den Obelisquen und den Place de la Concorde blau illuminiert, wie es Yves Klein 1958 vorgemacht hat.
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