Ausnahmefrau

Eva Hesse war die Pionierin der Materialkunst und liefert mit der Geschichte ihrer Emigration in die USA genug Stoff, um als künstlerischer Mythos in die Geschichte einzugehen. 1936 wurde sie als Tochter eines Staatsanwaltes in Deutschland geboren. Drei Jahre später gelang der Familie die Flucht in die USA, wo Eva Hesse in den sechziger Jahren zum Star der jungen amerikanischen Kunstszene wurde. Zu ihrem Mythos trug auch wesentlich die turbulente Ehe mit dem Künstlerkollegen Tom Doyle und der frühe tragische Tod bei. „Nichts in meinem Leben ist normal. Nichts, nicht mal meine Kunst“, sagt Eva Hesse in ihrem letzen Interview, wenige Wochen vor ihrem frühen Tod. „Ich habe als Künstlerin keine Angst. Ich scheue keine Risiken. Ich bin bereit, bis an die Grenze zu gehen.“
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Viele Kritiker halten Eva Hesse für eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Neue – haptisch aufregende – Materialien wie Latex, Fiberglas und Polyester verarbeitet sie zu immer neuen Ideen, die alles andere als Mainstream sind, eher oft düster und verstörend. „Ich ertrage keine netten Bilder, keine hübschen Skulpturen, keine Dekorationen an den Wänden“ – dieser Ausspruch charakterisiert diese Ausnahmefrau wohl am besten. Jetzt präsentiert der renommierte Sachbuchautor Michael Jürgs eine besonders gut recherchierte Biographie mit einer Lesung im Museum Ludwig.
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Lesung am Mittwoch, 28. März 2007, 19 Uhr
MICHAEL JÜRGS
Eine berührbare Frau. Das atemlose Leben der Künstlerin Eva Hesse

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Einführung: Regina Wyrwoll, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW
Museum Ludwig
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
Eintritt frei.
Eva Hesse – 1936 geboren als Tochter deutsch-jüdischer Eltern in Hamburg, gestorben 1970 als eine der zentralen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts in New York – an einem Gehirntumor. Michael Jürgs rollt das kurze, tragische Leben dieser weithin unbekannten Frau auf, deren Werke heute für Millionen gehandelt und in den berühmten Museen dieser Welt ausgestellt werden. Er zeichnet das Bild einer jungen, lebenshungrigen Frau, die Zeit ihres Daseins an den Traumata der Vertreibung ihrer Familie aus Deutschland und dem Selbstmord ihrer Mutter litt. Und daraus trotzdem eine ungeheure Kraft für ihre Kunst zu schöpfen wusste.
Michael Jürgs hatte exklusiven Zugang zu zahlreichen Quellen, die das Leben der Künstlerin beleuchten, ihm gelang es, mit Menschen aus ihrem engsten Umfeld zu sprechen. Seine Lebensgeschichte der Frau, die von einem Kritiker einst als weiblicher „James Dean der Kunst“ bezeichnet wurde, ist für alle Leserinnen großer Frauen- und Künstlerinnen-Biographien eine ebenso spannende wie bewegende Lektüre.
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