Abschied vom Regen

Jetzt bin ich eben aber zum letzten Mal einem Regenguss entronnen für diesen Sommer! Ehrlich, was soll das denn mit diesem Mistwetter bitteschön? Aber für eine Kulturtussi bietet sich zumindest ein Anlass, darüber nachzudenken, was es für wunderbare Bilder mit „Regen“ als Sujet geben könnte. Na klar, eines drängt sich dem Kunstkenner sofort ins Gedächtnis, eines der wunderbarsten Regenbilder überhaupt. Das von Gustave Caillebotte aus dem Art Institute in Chicago.
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Das 1877 gemalte Bild zeigt die Begeisterung des Impressionisten für die Lichtreflexe, die durch die nasse Pariser Straße tanzen und erfüllt so ganz die Flüchtigkeit des Motivs, welches den Malern damals so wichtig war. Gustave Caillebotte ist nur einer kleinen Fangemeinde näher bekannt. Er war allerdings neben seiner Tätigkeit als Maler vor allem Kunstsammler und Mäzen seiner Freunde wie Monet, Renoir und anderer (Namen, die ja heute für viel Geld stehen!!!). Denn er war in der glücklichen Lage einer dicken Erbschaft und so konnte er in seinem Testament eine richtig üppige Sammlung der feinsten Bilder impressionistischer Künstler hinterlassen. Die wollte er dem Staat schenken. Er hatte nur die kleine Bedingung, dass sie im Louvre ausgestellt werden sollten. Nein, auf keinen Fall. Danke schön!! Das war die Reaktion damals im Jahre 1894. Jetzt wird auch klar, warum so viele gute Impressionisten-Sammlungen in amerikanischen Museen zu sehen sind. Zumindest war diese Reaktion der Beginn des heute legendären Musée d’Orsay. Soviel zum Hintergrund des Malers Caillebotte, der mir besonders lieb geworden ist durch sein Bild „Trocknende Wäsche am Ufer der Seine“ aus dem Jahre 1888. Ein wahres Lehrstück impressionistischer Kunst!! Und ein verheißungsvoller Vorgeschmack auf die kommende Sommerhitze!
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