Museum Schloss Morsbroich


Leverkusen hat noch sehr viel mehr zu bieten als die weltgrößte Leuchtreklame (Aspirin): ein kleines aber feines Museum moderner Kunst, das allein schon mit seinem guten Internetauftritt Lust auf einen Besuch macht. Das Museum zeigt immer wieder Ausstellungen, die zeitgenössische Positionen in einen spannenden Diskurs stellen und auch die aktuelle „Personal Affairs“ schließt sich diesem Ansatz an. Junge Künstler fragen nach dem Wesen der Intimität und beantworten dies mit unterschiedlichen Bildmotiven an der Schwelle zur Öffentlichkeit.

Schloss und Museum Morsbroich
Das Schloss Morsbroich liegt, umgeben von einem weitläufigen Park, am östlichen Rand der Stadt Leverkusen. 1220 erstmals urkundlich erwähnt, war Morsbroich von 1619 bis 1803 Sitz des Deutschen Ritterordens. 1774 ließ Ignaz von Roll die Burg abbrechen und durch ein barockes Schlösschen ersetzen. 1857 übernahm die Familie des Viersener Seidenfabrikanten Friedrich von Diergardt das Haus und ließ es 1885 um zwei Flügel erweitern. 1974 erwarb die Stadt Leverkusen das Schloss Morsbroich, das nun das Museum beherbergt. Das Museum Morsbroich wurde 1951 als eines der ersten Museen nach dem Zweiten Weltkrieg im Rheinland gegründet und widmet sich vorwiegend der zeitgenössischen Kunst. Bedeutende Künstler wie Luciano Fontana, Yves Klein, u. a. hatten hier ihren ersten Auftritt im Deutschland der Nachkriegszeit. Unter den Museumsdirektoren Curt Schweicher, Udo Kultermann, Rolf Wedewer und Susanne Anna entstand – parallel zu einer intensiven Ausstellungstätigkeit – eine reiche Sammlung, die von Oskar Schlemmer, Alexej Jawlensky und Alexander Calder über Werke von Ad Reinhardt, Louise Nevelson, Sam Francis, Joseph Beuys, bis hin zu Werken von Georg Baselitz, Sigmar Polke, Blinky Palermo und Gerhard Richter reicht. Neben Werken der analytischen Malerei, des Nouveau Realisme, der Op-Art und der kinetischen Kunst bilden vor allem Vertreter der Monochromie wie Yves Klein, Piero Manzoni oder Francesco Lo Savio, daneben auch die Mitglieder der Zero-Gruppe sowie die Kunst des Informel Schwerpunkte der Sammlung. Minimalistische Reduktion und abstrakte Tendenzen prägen die Sammlung der Plastiken im Park des Schlosses. Bemerkenswert ist außerdem die rund 4 000 Blatt umfassende grafische Sammlung mit Aquarellen, Handzeichnungen und Druckgrafiken zeitgenössischer Künstler.
Besondere Erwähnung sollte auch die Museumsgastronomie finden, die über die üblichen Angebote hinaus für ein kreatives Catering steht und auch mit dem Konzept Dinner & Art ein anregendes Angebot entwickelt hat.
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