Sie wird von Kirsten Dunst verkörpert, als sei sie die Paris Hilton des 18. Jahrhunderts gewesen: Marie Antoinette in einem Film der talentierten Coppola-Tochter. Historienfilme kommen ja immer besonders gut an und natürlich ist es auch sehr ambitioniert, sich einer tragischen Frauenfigur zu nähern und ihre Hintergründe näher zu beleuchten. Allerdings ist die Regisseurin wohl selbst ein Opfer der luxussüchtigen Epoche geworden und scheint sich in den opulenten Details etwas zu verlieren. Dennoch ein Film, der für die große Leinwand konzipiert wurde und dort durchaus zu einem Augenschmaus angetreten ist.
Marie-Antoinette im Kreise ihrer Kinder, gemalt 1787 von Elisabeth-Vigée-Lebrun
Eine Malerin, die im Schatten ihres Mannes – wie damals üblich – zu malen begonnen hatte und von der Königin entdeckt und gefördert wurde, hat das Bild der Antoinette geprägt. In der künstlerischen Inszenierung hat Marie-Antoinette sich gerne als gütige Mutter gesehen. Allerdings gibt es auch einen kleinen Skandal, als sie sich in einem fast durchsichtigen Überkleid malen lässt. Dennoch interessant, wie eine weibliche Allianz zwischen einer überaus begabten Künstlerin und der angeblich nur Kuchen essenden Königin gebildet wurde. Sicher gehörte dieses konsequente Eigenmarketing zu einer Strategie, die die Kritiker ruhig stellen sollte. Vielleicht ist Marie-Antoinette vor allem auch wegen diese Inszenierungen in wunderschönen Roben doch mit Paris Hilton vergleichbar.
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