Das Museum Ludwig hat sich für den langen Donnerstagabend eine Reihe von wirklich hochkarätigen Veranstaltungen einfallen lassen. Die Idee dahinter war, neue Zielgruppen mit unterschiedlichen Formaten und Angeboten für das Museum zu erschließen. Bislang ist dieses Konzept mehr als aufgegangen. Die Langen Donnerstage sind immer ausgesprochen gut besucht und viele der Besucher wurden so erstmalig auf das Museum aufmerksam. Ich kann nur jedem raten, sich die Termine in den Kalender einzutragen. Denn so ein Zückerchen kriegt man sonst nicht so günstig geboten! Durch das Engagement der Stiftung für Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank kostet der Abend inklusive Eintritt und Rahmenprogramm nur 7,00 Euro! Die Stiftung ist auch besonders zu loben, weil sie neben den Akteuren der Veranstaltungen auch die wichtige Öffentlichkeitsarbeit dafür unterstützt! So muss Kulturförderung sein! Großes Lob dafür!
Am 6. Februar 2014 unternimmt der Publizist, Geschichtenerzähler und Rundfunkautor Martin Stankowski eine Bustrundfahrt der besonderen Art: Kölner Stadtansichten heißt die Tour, die es zweimal am Abend geben wird (18:30 Uhr und 20:30 Uhr). Jedoch nicht mit einem gewöhnlichen Bus, sondern man fährt mit einem von der amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger eigens für das Museum Ludwig gestalteten Linienbus der Kölner Verkehrsbetriebe. Den Bus hat Kruger im Rahmen der Sammlungspräsentation Not Yet Titled entworfen; ihre raumfüllende Installation wird an diesem Abend ebenfalls zu sehen sein. Martin Stankowski hat schon angekündigt, dass die Fahrt über 5 Kölner Brücken führen wird und er sich dem Thema „Lichtskulptur“ widmen will. Aus der Erfahrung meiner bisherigen „Großstadtlichter“-Architektouren weiß ich, dass es eine ganz besondere Erfahrung ist, mit offenen Augen durch das nächtliche Köln zu fahren.
Achtung: Begrenzte Teilnehmerzahl für die Bustouren, Ticketausgabe jeweils eine halbe Stunde vor Abfahrt (18:00 Uhr und 20:00 Uhr)
Parallel gibt es halbstündlich Kurzführungen zu den Highlights der Sammlung und einen offenen Workshop „Text und Bild – Ungewöhnliche Begegnungen“.
Am 6. März 2014 wird ein neues Format im Museum Premiere haben: Art-Slam! Das ist von den bisherigen Science-Slams entlehnt, bei denen junge Wissenschaftler aufgefordert werden, in kurzer und kurzweiliger Form ihre Forschungen zu präsentieren. Im Falle von Art-Slam, das der Schauspieler und Moderator Andreas L. Maier für das Museum entwickelt hat, werden einzelne Kunstwerke von den Nachwuchsforschern ausgesucht, um darüber ein unterhaltsames Statement zu ihrer Arbeit zu entwickeln. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass auch mal junge Kunstwissenschaftler antreten, kurz und kurzweilig zu präsentieren (oft wird im Studium ja das Gegenteil eingeübt ;-)) – aber es ist bestimmt auch ein Besuch wert, wenn sich junge Laborwissenschaftler oder Atomphysiker mit Kunst beschäftigen.
Am Langen Donnerstag gibt es um 18:30 & 19:00 Uhr: Kurzführungen: Kunst querbeet – ungewöhnliche Werke im Rampenlicht – zum Warmwerden. Dann um 20:00 Uhr Art-Slam! Das Publikum entscheidet, welchem Vortragenden am Ende der Siegerpokal des Art-Slams gebührt!
Ein besonderes Schmankerl gibt es am 3. April 2013. An diesem Langen Donnerstag wird mit Aufbrüche, Ahnungen um 18:30 – 19:30 Uhr das ensemble 20/21 mit seinen Musikimpulsen Kurzführungen begleiten. Um 20:00 Uhr folgt dann ein Konzert, auf das das Programm schon neugierig macht: „Aufbrüche, Ahnungen. Was verbindet den Amerikaner Henry Cowell, den Russen Arthur Lourié, die Französinnen Lili Boulanger und Cécile Chaminade
sowie die Italiener Luigi Russolo und Giacomo Balla? Was bewegt sie? Welcherlei Zeitgeist spiegelt ihr künstlerisches Tun? Unter dem Motto „Aufbrüche, Ahnungen“ präsentiert ein ungewöhnliches Konzert die genannten Komponisten mit musikalischen Miniaturen, die alle vor genau einhundert Jahren entstanden. Jenes Jahr 1914 birgt unerwartet viel Avantgarde in der Musik. Doch wie viel Vorgefühl ist komponiert – Vorahnung jener Erschütterungen, die wir Europäer heute mit der Jahreszahl 1914 verbinden? Der Abend mit dem Ensemble 20/21 der Hochschule für Musik und Tanz Köln
(Konzeption und musikalische Leitung: David Smeyers) hält einige Überraschungen bereit.
Eine Veranstaltung im Rahmen des 15. Internationalen Werkstattfestivals Forum neuer Musik „1914 – 2014. Die Jungen“ in Köln. Konzert des ensemble 20/21. Leitung: David Smeyers“
Am 1. Mai 2014 laden wieder die kunst:dialoge ins Museum Ludwig
18:00 – 21:00 Uhr stehen die kunst:dialoge bei Pierre Huyghe und 18:30 – 21:30 Uhr in den Sammlungsbereichen zu Gesprächen bereit. Um 20:00 Uhr liefert die c/o pop Live-Musik
Und das Halbjahresprogramm wird am 5. Juni 2014 mit einer besonders spannenden Veranstaltung abgeschlossen: Martin Kippenbergers „Sympathische Kommunistin“ – ein Gespräch mit Weggefährten findet um 20.00 Uhr im Kino statt. Davor kann man sich durch Kurzführungen (18:30, 19:00 & 19:30 Uhr) in das Werk Kippenbergers einführen lassen. Im Programm heißt es: Martin Kippenberger (1953-1997) ist zweifellos einer der einflussreichsten und zugleich kontrovers diskutierten Künstler des Kunstgeschehens der letzten 20 Jahre. Mit seinem frühen Tod endete eine kaum überschaubare und sehr facettenreiche Produktion an Bildern, Skulpturen, Publikationen, Zeichnungen, Fotos und Performances. Vor allem für die Kunstszene der 1980er- und 1990er-Jahre in Köln nimmt der Künstler eine einzigartige, unverwechselbare Stellung ein und fasziniert nach wie vor mit seiner exzessiven Lebens- wie Schaffenswut. Seit 2013 ist das Museum Ludwig im Besitz eines zentralen Werkes des OEuvres Kippenbergers – die Sympathische Kommunistin (1983). Im Gespräch mit Weggefährten des Künstlers sollen die Mythen rund um dieses Bild beleuchtet und sich der privaten wie öffentlichen Person Martin Kippenberger angenähert werden. Ab 21:00 Uhr wird der Abend abgerundet mit Moscow Mule und kommunistische Snacks.
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