Wo gibt es denn noch ein vernünftiges Kinoprogramm, das einen nicht mit Blockbustern zumüllt und das seinen Hauptakzent auf künsterlisch spannende Filme legt und nicht auf riesige Portionen Popcorn. Köln hatte die Nase vorn, was das anging. Zumindest solange der unabhängige Wille des Filmhauses zu einem solchen Vorsprung existierte. Der ist jetzt wegen – typisch kölscher ? – Unstimmigkeiten über Verträge und wer wie Verantwortung übernimmt, in Gefahr geraten. Gut, das Team des Filmhauses hat sich schon seit längerem in Richtung ehemaliger Cinemathek im Museum Ludwig orientiert. Aber trotzdem! So ganz ohne Protest sollte man dem Sterben kulturell wichtiger Programme nicht zusehen. Zumindest kann man sich auf eine Unterschriftenliste eintragen. Vielleicht hilfts.
Kölner FilmhausKino Petition
Wie aus verschiedensten Quellen zu erfahren ist, soll das tägliche Programmkinoangebot des Kölner Filmhauskinos ab Dezember 2006 nicht fortgeführt werden. Die Unterzeichner dieser Petition fordern alle beteiligten Parteien, das heißt den Vorstand des Filmhaus e.V., die bisherigen Betreiber des Kinos die „Filmhaus Kino Köln GbR“ sowie die zuständigen Förderer in Stadtverwaltung und Landesregierung nachdrücklich auf, noch einmal alle Möglichkeiten zu prüfen, damit das Programmkinoangebot in gewohnt hoher Qualität fortgeführt werden kann. Die Unterzeichner dieser Petition finden es nicht hinnehmbar, dass, wie es heißt, aus formaljuristischen Haftungsgründen ein Kinobetrieb eingestellt werden soll, der zu einem wertvollen und festen Bestand des kulturellen Lebens der Stadt Köln geworden ist.
Es ist ernsthaft zu befürchten, dass das vom Vorstand des Filmhaus e.V. angekündigte Kinoersatzprogramm, kein akzeptabler Ersatz für ein Kino darstellt, das in den letzten Jahren zu einer äußerst vielfältigen und lebendigen Präsentations- und Begegnungsstätte von alter und neuer Filmkunst geworden ist. Gerade die Mischung von Retrospektiven und von Filmen aus der lokalen Filmszene mit aktuellen nationalen- und internationalen Filmen, die hier oft als Kölner Erstaufführungen gezeigt werden, machte das Filmhauskino zu einem wertvollen Kinoangebot für Filminteressierten und Cineasten.
Die Zusammenstellung und Präsentation eines solch anspruchvollen Kinoprogramms ist mit fachkundiger Arbeit verbunden, die sich leider finanziell nur bedingt selber tragen kann. Neben der Subventionierung des Kinobetriebes durch den Filmhaus e.V. ist es vor allem auch der Arbeit und Person Joachim Kühns zu verdanken, dass das Filmhauskino sich in den vergangenen Jahren zu dem entwickeln konnte, was es nun darstellt.
Die Unterzeichner dieser Petition fordern: Wenn der Filmhaus e.V. nicht mehr die Kapazität hat, den Kinobetrieb zu tragen, auf der anderen Seite Betreiber wie Joachim Kühn und Dirk Steinkühler mit der „Filmhaus Kino Köln GbR“ (oder dann gGmbH) Möglichkeiten sehen das gewohnte Programmkinoangebot fortzuführen, muss im Interesse der Kinogänger einen Weg gefunden werden, dies auch zu ermöglichen. Jegliche andere Betreiberkonstellationen sollten nur dann erwogen werden, wenn der Erhalt des aus den letzten Jahren gewohnten Programmkinoangebotes garantiert werden kann.
Kommentar verfassen