Hashtag oder das Einfangen von gutem Content

hashtag

In meiner Zeit beim 11punkt Verlag gab es eine riesige Spielwiese, die wir auch weidlich ausgenutzt haben. Mit #streetartdue wurde zum Beispiel ein Experiment gestartet. In der iPad Edition OPEN YOUR EYES – Street-Art in Düsseldorf gibt es ein Widget, das sämtliche mit #streetartdue verschlagworteten Bilder in das Buch hineinspeist. Was da an technischer Lösung dahinter steckt, hat Annette Schwindt ausführlicher in ihrem Blog beschrieben. Es war gar nicht so einfach, das hinzubekommen und ich bin mal wieder bass erstaunt über das Fachwissen von Annette! Es funktioniert also! Wenn ihr den Hashtag #streetartdue verwendet, landen eure Bilder in unserem Social Stream und können im iBook nachgelesen werden. Jetzt kommt natürlich die Kardinalsfrage: Wozu das alles?

Interaktion

Eine enhanced iBook Edition wird zum perfekten Medium der Vermittlung des Phänomens Street-Art. Es passt sich sozusagen den Rahmenbedingungen der urbanen Kunst an. Allen voran ist dies die Kurzlebigkeit – oder positiver ausgedrückt – die Veränderungen, denen Street-Art unterworfen ist. Ein frisch geklebtes Pasteup kann schon kurze Zeit später abgeknibbelt sein. Oder ein liebevoll gesprühtes Stencil ist von einem eifrigen Graffiti-Künstler mit einem schwungvollen Tag „verziert“ worden. Der Wandel ist durchaus das Prinzip der Street Artists. Von Anfang an haben wir darüber nachgedacht, wie wir dieser Tatsache Rechnung tragen wollen. Zudem war uns die Dynamik von der Facebook-Seite im Hinterkopf, auf der ja fleißig gepostet wurde. Es gibt mittlerweile so viele Begeisterte, die den sofortigen Impuls verspüren, gelungene Street-Art auch fotografisch festzuhalten. Urban Safari sozusagen 🙂 Die Möglichkeiten des digitalen Publizierens rufen geradezu nach dem Einbinden einer so aktiven Community!

Storytelling

Ein Hashtag kann noch mehr. Er kann zu einer Art virtuellem Lagerfeuer werden. Vor kurzem veranstalteten Die Herbergsmütter mit dem Rheinischen Landestheater Neuss ein Tweetup zur Inszenierung von Hebbels Nibelungen. Schon einige Zeit vor dem eigentlichen Termin wurde der Hashtag #NibelNe in Stellung gebracht. Und er zündete! Mit dieser Einladung an die Twitterer entwickelten sich kleine Geschichten, die sich rund um die Themenwelt des Mythenstoffes rankten. Auch schon mal mit deutlichem Augenzwinkern:

 

nibelne_christianSpließ

Mit dem Hashtag entsteht eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig befeuert mit neuen Geschichten und Assoziationen, die aufgegriffen werden. Man kommentiert, spinnt weiter und je mehr sich daran beteiligen, umso mehr wird der Begriff aufgeladen. Besonders die Möglichkeit, hier Zusatzinfos zu platzieren, brachte einen deutlichen Mehrwert aus der Sicht der Kulturvermittlung.

Die Weisheit der Vielen

Mit Hashtags lassen sich noch viele kreative Ideen umsetzen. Mich interessieren Mechanismen zur Partizipation ja schon grundsätzlich. Immer lauert die Kunstvermittlerin in mir auf neue Methoden. Mit Aktionen wie „Ein Wort für den Ort“ kann man zum Beispiel interessante Aspekte der Wahrnehmung bei Besuchern, Teilnehmern oder dem Publikum hervorkitzeln. Das freie Vergeben von Begriffen ist auch das Prinzip von Artigo, einem tollen Ansatz von Gamification. Hier geht es nicht nur um eine Filtermöglichkeit, sondern um nutzergenerierte Inhalte, die die Kunsthistoriker hinter diesem Projekt für das Verschlagworten einer riesigen Bilddatenbank nutzen können.

Welche #Hashtags sind euch in der letzten Zeit als besonders bemerkenswert untergekommen? Wir werden uns in Zukunft sicher noch die ein oder andere Aktion ausdenken, bei der Hashtags zum Einsatz kommen. Ihr dürft dann gerne mitmachen. Wir freuen uns drauf! Ihr könnt es ja schon mal mit #streetartdue ausprobieren!!

 

 

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