Ich bin ein großer Fan von Writing Maps und ähnlichen Anleitungen und als ich die Ankündigung von „Ich bin kein Dummes Buch“ sah, war ich spontan sehr angetan. Auch wenn ich doch eigentlich immer dafür plädiere, dass man auch mit dem kleinen Produktionsbüro in der Hosentasche ultra-kreativ sein kann. Doch ich fand die Idee sehr charmant, mit einem Augenzwinkern mal das Smartphone nach links zu drehen und etwas völlig Neues damit zu veranstalten.
Vielen Dank, lieber Robin Bachmann und lieber Ole Kretschmann, dass ihr mir zu eurem Buch ein paar Fragen beantwortet habt.
Ihr seht euer Buch als Digital-Detox-Instrument, spielt aber auch mit den Kommunikationsgewohnheiten des Digitalen. Was war der Auslöser für das Buch?
Ole: Meine Tochter hat an ihrem 13ten Geburtstag ein Smartphone bekommen und augenblicklich wurde das Handy zum Fixpunkt in ihrem Leben. Ihre Wahrnehmung verengte sich auf den Bildschirm. Zeuge dieser Veränderung zu werden, hat mich nachdenklich gemacht. Meine Gedanken zu dem Thema habe ich mit Robin diskutiert.
Robin: Ich hatte mir auch Gedanken zu dem Thema gemacht und auf einem Waldspaziergang sind wir dann auf die Idee gekommen, ein Buch zu machen. Das Buch sollte aussehen wie ein Smartphone, Apps haben, Klingeltöne, Einstellungen – ein Smartphone aber als Buch.
Wie ist eure persönliche Haltung?
Robin: Smartphones sind sehr nützlich. Man muss aber immer auch vorsichtig sein, weil es viele falsche Informationen im Netz gibt und das Smartphone Suchtpotential hat.
Ole: Ich hänge eh schon genug am Computer. Hätte ich unterwegs Zugriff auf Emails und Daten, würde ich das nutzen. Daher besitze ich kein Smartphone.
Wo ist der beste Ort, euer Buch zu benutzen?
Ole: Unterwegs, wenn die Langeweile anklopft. Smartphone stecken lassen, Buch aufschlagen und eine Papier-App starten.
Robin: Das Format lädt dazu ein, das Buch mit sich zu tragen, daher würde ich sagen, man kann es überall gut nutzen.
Lust auf ein kleines Spiel? Ich nenne euch Begriffe und ihr schreibt mir eine spontane Assoziation dazu:
Buch
Robin: Wenn ich eine ruhige Minute habe, lese ich gerne.
Ole: Schreiben ist meine Leidenschaft.
Kreativität
Ole: Der Treibstoff meines Alltags.
Robin: Papier und Stift zum Zeichnen, Kritzeln, Nachdenken und Dichten.
Schreiben
Robin: Ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten.
Ole: Das Kondensieren von Gedanken – der Morgentau der Erkenntnis.
Spiel
Ole: Spielen und spielen lassen.
Robin: Poker, Roulette, Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel.
Spaß
Robin: Mathematik, Physik, Leistungsturnen, Youtube, mit meinen Geschwistern spielen.
Ole: Spaß ist die kleine Schwester des Glücks.
Zukunft
Ole: Spiel mir das Lied vom Tod.
Robin: Schauspieler, Auslandsjahr in Mexiko, Umweltschutz.
Kontakt
Robin: Schule, Familie, WhatsApp, Telefon.
Ole: Kein Anschluss unter dieser Nummer.
Zeit
Ole: Eine Armbanduhr aus Traubenzucker.
Robin: Faulenzen.
Veränderung
Robin: Umzug.
Ole: Einen Verlag gründen.
Wenn ihr die Person beschreiben solltet: für wen habt ihr das Buch gemacht?
Ole: Du brauchst eine Pause vom Smartphone? Gut, dieses Buch ist für dich.
Robin: Für meinen Zwillingsbruder, der ständig am Smartphone hängt.
Das Buch ist im neu gegründeten Pretty Analog Verlag erschienen. Was können wir von dort noch erwarten?
Robin: Wir werden jedes Jahr eine leistungsstärkere, buntere Version von „Ich bin kein Dummes Buch“ herausbringen – mit vielen neuen tollen Apps.
Ole: Darüber hinaus wird es weitere Themen im Smartphone-Format geben, lass dich überraschen.
Zu den Personen:
Ole ist Robins Onkel
Robin Bachmann, 15, lebt in Köln.
Ole Kretschmann, 45, lebt in Berlin.
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