Tweetup: Twittern aus Kulturveranstaltungen


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Tweetups sind in. In München, Frankfurt und Berlin. Auch ich habe schon einige veranstaltet. Im Wallraf-Richartz-Museum, im Museum Ludwig unlängst zur Art Spiegelman Ausstellung und auch zur El-Greco-Schau im museum kunstpalast. Deswegen reihe ich mich gerne in die Blogparade ein, zu der livekritik aufgerufen hatte. Und sag aus tiefster Überzeugung: Ja! Mit dem Smartphone in Kulturveranstaltungen gehen finde ich gut!

Auf den bisher eingegangenen Beiträgen zur Blogparade konnte ich ein genaues Abwägen des Für und Wider ablesen, welches sich aber vor allem auf das Twittern aus Theatervorstellungen bezogen hatte. Auch ich tendiere hier zu der Aussage, dass es besser zu Probenterminen passte. Und kann durchaus nachvollziehen, dass leuchtende Displays im Theaterraum störend sein können. Aber das bringt mich auch auf die Frage nach dem Format des Tweetups. Denn wenn man sich etwas genauer ansieht, was dort eigentlich geschieht, dann geht es in der Regel doch um die Situation: vorne/frontal passiert etwas. Das wird kommentiert. Das kann in manchen Fällen auch tatsächlich journalistische Qualität haben. Oder einfach dazu führen, dass sich die Twitter-Community auf das sonst etwas vernachlässigte Terrain der Kultur begibt. Was per se doch auch schon zwei richtig gute Argumente für Tweetups und Smartphones in Kulturveranstaltungen wären.

Ich gehe aber noch etwas weiter und plädiere hier dafür, das Format auch für eine partzipiatorische Vermittlungsarbeit zu nutzen. Wir haben im Wallraf-Richartz-Museum und auch bei El-Greco mit den Methoden des kreativen Schreibens angeregt, eigene kleine Texte zur Kunst zu schreiben. Hier entstanden wirklich geniale neue Ideen zur Kunstbetrachtung.

Aus der Erkenntnis heraus, dass sich Twitter hervorragend für kreative Ansätze zunutze machen lässt, werden wir mit den Herbergsmüttern zukünftig dieses Format weiter ausbauen und mit der Idee „Kultur auf die Hand“ die Möglichkeiten für den Kultursektor testen. Ganz bald gibt es hierzu eine neue Veranstaltungsreihe, auf die sich alle freuen dürfen.

 

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9 Antworten zu “Tweetup: Twittern aus Kulturveranstaltungen”

  1. Kultur auf die Hand …. passender hättet Ihr es nicht treffen können.
    Sehr schön würde ich es finden, wenn die gesammelten Tweets dann als Story wiederfinden könnte und die Museen daraus eine Storify Storry umsetzen und diese auf Ihren Websiten / Blogs umsetzen. So das die Teilnehmer diese auch verwenden könnten.

    • Liebe Daniela,
      die Storify-Sache halte ich auch für ungemein wichtig. Hast du den Link bei der El-Greco-Veranstaltung gesehen. Da habe ich ein Storify gemacht. Beim Tweetup im Wallraf-Richartz-Museum haben wir das versäumt. Und jetzt sind die Tweets futsch … Das ist eben auch sehr sehr wichtig. Die Vorbereitung der Veranstaltung … aber auchd die Dokumentation! Das kostet zwar ganz schön Arbeit. Aber umso wertvoller ist das Ergebnis. Ein absolut gewinnbringender Aspekt auch für die Kommunikation nach außen für das Museum.

    • Liebe Tanja,
      ich finde es schon super, dass wir da langsam aber sicher das Netzwerk über die Lande hinweg stricken. Und wie kostbar so etwas ist, das wissen wir ganz genau. Man muss es auch immer wieder den Partnern (Museen, Kulturinstitutionen) einimpfen. Es geht nicht darum, einen Termin aus dem Boden zu stampfen. So nach dem Motto: wer kütt, der kütt (wie wir hier in Kölle zu sagen pflegen). Nein, man muss auch entsprechend „wertvolle“ Kontakte/Influencer an sich binden. In diesem Sinne: danke für die gute Verbandelung mit euch lieben Menschen da in München. Freue mich schon riesig auf unser Treffen in ein paar Wochen!

  2. Sehr schöne Idee. Wär auch was für status.net – denn das Internet ist überall, auch außerhalb von Berlin Frankfurt München. 🙂 Und Kultur kann dank des Netzes auch außerhalb der üblichen verdächtigen Großstadtregionen (Find ich Lustig, dass ein Bild von Köln dieses Blog ziert aber im Text nicht erwähnt wird. Als absolute Kultur- und Medienstadt.) digitale kreative Verbreitung finden. Weiter so!

  3. Absolut Elle, wir sind auch für Kultur überall! Das ist ja das Coole an diesen Tweetups. Man kann auch von der Ferne dran teilnehmen. In Köln sind wir ja gerade dabei, das aufzubauen, mit den Tweetups für die Kultur. Also: gemach, gemach …

  4. Sicherlich ein interessantes Konzept, das weiter verfolgt und ausgebaut werden sollte. Vielleicht wäre es noch besser, wenn soziale Netzwerke untereinander für solche Zwecke verknüpft werden könnten um ein breiteres Publikum zu bekommen.

  5. Boris, du hast völlig recht. Man muss solche Aktionen auch in einem größeren Kontext verbreiten. Wir arbeiten daran und haben mit unserem stART-Universum schon einen guten Anfang der Vernetzung quer durch Deutschland. Zum Internationalen Museumstag am 12.5. bereiten wir gerade eine größere Aktion vor und hoffen sehr, dass es uns gelingt, möglichst viele mit ins Boot zu holen!

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