Maya Hayuk – ein Mural für CityLeaks


Aus Gründen … der Aktualität und weil wir uns so sehr auf unser Streetart-E-Book mit Sebastian Hartmann freuen (erscheint am 30.9.2013), wollen wir mit dem heutigen Beitrag zur Kunst am Dienstag das Mural der Künstlerin Maya Hayuk an einer Parkhauswand nahe des Neumarkt vorstellen. Ungewöhnlich ist diese Arbeit. Denn die Abstraktion fällt auf unter den vielen gegenständlichen Streetartisten. Die amerikanische Künstlerin versteht es, Farben und Formen spielerisch so zu verflechten, dass Geschichten dabei entstehen. Ihre Bilder rühren an und nehmen das Publikum mit. Als ich die große Wandmalerei Ende Mai entdecke, kommt es mir vor, als sei ein gigantischer Kandinsky mal eben an der Wand des Parkhauses vorbeigeflogen. Als ich später die Vita von Maya Hayuk nachlese, erfahre ich, dass sie einige Zeit in Russland verbracht hat. Ja, russische Folklore ist irgendwie spürbar. Die Künstlerin selber erwähnt, dass sie Mandala liebt. In diesen steckt ja viel Spirituelles und etwas davon haucht einem auch von der prosaischen Wand des Kölner Parkhauses entgegen.

Es ist fantastisch, wenn in diesen Tagen Köln wieder bunter wird. Das CityLeaks Festival für Urban Art ist wirklich eine Bereicherung. Es macht Spaß, Künstlerinnen wie Maya Hayuk zu entdecken und ich bin ganz angetan von ihrer Arbeit, die sich nicht nur auf großformatige Wandbilder erstreckt. Auch ein feines kleines Künstlerbuch zeigt, wie sie es versteht, mit Farben und Formen zu erzählen. Sie bewegt sich zwischen archaischen Urformen und utopischen Erfindungen. Eine ganz eigene Welt – voller Emotionen, Geheimnisse und Entdeckungen. Nichts Bekanntes steht dem frei fliegenden Gedanken-Karussell im Wege.

Maya Hayuk gehört zu der einer Künstlerszene, die crossmediale Projekte und Vernetzungen schätzen. Sie organisiert Ausstellungen, arbeitet mit Musikern und anderen Künstlern zusammen. Sie sieht die Streetart als einen Baustein ihres künstlerischen Schaffens, das auch Video-Produktionen, Bühnenbildnerei und vieles mehr umfasst. 2012 hat sie eine aufregende Museums-Installation geschaffen, die zu Ehren der Künstlerin Mary Heilmann im niederländischen Bonnefantenmuseum zu sehen war.

Es lohnt sich also, noch einmal mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen! Und einen Abstecher in die Lungengasse sei unbedingt empfohlen!

 

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