Krankheit Kunst


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Genie und Wahnsinn – der bekannte Mythos vom Entstehen der Kunst in einem Zustand, der außerhalb jeglicher Normalitäten anzusiedeln ist. Besonders die Kunst der Moderne zeigt viele Beispiele, wie Normabweichungen bzw. auch krankhaftes Verhalten neue Impulse für die Kunstproduktion lieferten. Sollte man Kunst allerdings mit Krankheit vergleichen oder gar gleichsetzen? Das scheint mir doch ein ziemlich verquerer Gedanke. Der allerdings wird im Oktober ausgerechnet vom Hörspielforum der Filmstiftung NRW in Köln verfolgt werden.


Innerhalb des 13. Hörspielforums hat sich die Filmstiftung NRW mit sehr provozierenden Beiträgen ein begleitendes Symposium ausgedacht: Wo endet Kunst und wo beginnt Krankheit? Wie viel Krankheit braucht die Kunst? Was definiert überhaupt Krankheit? Ist Kunst eine Krankheit? „Wie krank muss man sein, um kreativ zu sein?“ Antworten sollen verschiedene Autoren, Regisseure, Komponisten, Dramatur­gen, Techniker und Kritiker geben.
Geplant sind Vorträge über „Theater als Krankheit“ (Christoph Schlingensief, Berlin), „Verkehrte Welt – Kunstwelt“ (Prof. em. Dr. Wilhelm Salber, Köln), „Stimmenhören“ (Prof. Dr. Heinz Katschnig, Wien), „Apollos Fluch: Musikerkrank­heiten als Kulturphänomen“ (Prof. Dr. Eckart Altenmüller, Hannover) und ein Bericht über die Kunst und die Künstler des Kunsthauses Kannen im Alexianer (Lisa Inckmann, Münster).
Darüber hinaus gibt es fünf Arbeitsseminare, in denen die Teilnehmer Themen wie Kommunikationsstrategien im Studioalltag und Krankheit als Gestaltung der Wirklich­keit, den Klang der Wirklichkeit und das Erschaffen und Verstören von Texten bespre­chen und ausprobieren. Geleitet werden die Seminare von den Autoren und Regisseu­ren Ulrich Lampen und Birgit Kempker, den Autoren, Komponisten und Regisseuren Martin Daske und Ulrich Bassenge und Regisseur Leonhard Koppelmann.
Vom 1. bis 4. Oktober lädt die Filmstiftung NRW Hörspielschaffende zum 13. Hörspielforum NRW in die Räume des WDR am Wallrafplatz in Köln ein.

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Eine Antwort zu “Krankheit Kunst”

  1. Die offizielle Definition von Gesundheit gemäß der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli 1946 lautet:
    Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.

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