fully booked


Was kommt dabei heraus, wenn sich Kuratoren, Dramaturgen, Choreographen und Künstler zusammentun? Ein absolut spannendes Projekt wie die „Moving Locations“ – die als Experiment entstandene Plattform für Kunstprojekte an ungewöhnlichen Orten. Zur Zeit ist dies die wirklich sehenswerte Ausstellung „fully booked“ im ehemaligen Hotel Beethoven in Bonn, wo sich insgesamt 50 internationale Künstler zusammengefunden haben, um die ehemalige Absteige für Politiker und Prominente in der Rheingasse zu neuem Leben zu erwecken.
rezeption.jpg
Rezeption von Achim Zeman, Titel: verquer Foto: Rühmann / Beemsterboer


Vom 17. November bis einschließlich 17. Februar 2010 finden interessierte Besucher in den Räumen des Hotels, das danach abgerißen wird, in insgesamt 59 Zimmern spannende künstlerische Auseinandersetzungen mit der besonderen Atmosphäre dieses Ortes. Wir kennen ja den umgekehrten Fall: dass sich Künstler zur Verfügung stellen, um ein Hotel für die zukünftige Nutzung zu gestalten. Ein äußerst gelungenes Beispiel findet sich bei den artgenossen in Lindlar. Und nun sehen wir den gegenläufigen Prozess. Dass sich Künstler zusammentun um sich – quasi als letzten Gruß an die im Hotel Beethoven gelebte Geschichte – temporär im Haus einzurichten. Im Erdgeschoss und den vier Stockwerken des Hotels zeigen Kunstschaffende Beiträge zu Prozessen der Verwandlung, entwickeln Rauminstallationen und inszenieren diese mit einer ganz eigenen Aura. Die Gastzimmer sowie der Speisesaal, die Kneipenwirtschaft im älteren Gebäudeteil, die Küche und die vormalige Pächterwohnung werden zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk.
Was an neuen Raumerfahrungen aus den unscheinbaren Räumen herauszuholen ist, zeigt besonders eindrucksvoll das Environment von Rita Rohlfing, die Raum und beiläufig umherliegende Gegenstände in ein schlafwandlerisches Nachtblau getaucht hat.
rrohlfing.jpg
Foto: Rühmann / Beemsterboer

Share

Kommentar verfassen