Ein Garten am Rhein

Kunst im öffentlichen Raum begegnet einem oft unvermittelt. En passant. Meist geht man daran vorbei, ohne einen weiteren Blick. Ich habe mir vorgenommen, hier in loser Folge einige der flüchtigen Begegnungen festzuhalten. Den Anfang macht der Rheingarten von Eduardo Paolozzi. An ihm kam ich vor einigen Tagen vorbei. So völlig menschen- und wasserleer wie er an diesem Wintertag vor mir lag, wurde mir seine besondere Ausstrahlung zum ersten Mal so richtig bewusst. Eine Fantasielandschaft, die einlädt, eigene Assoziationen beim Klettern über die vielen Formen zu entwickeln.

Was zeigt diese Kombination aus alten Steinquadern und architektonisch anmutenden Stahlfragmenten. Eine alte Kultstätte? Oder einen futuristischen Spielplatz? Folgt man den fließenden Bewegungen der gepflasterten Becken, so spülen sie einen mitten in die aufgetürmte Landschaft. Im Sommer plätschert hier das Leben.

1986 kam der Rheingarten hier an den Fluß – im Zuge der Baumaßnahmen für die Rheinuferstraße, das Museum Ludwig und die Philharmonie. Eduardo Paolozzi – Sohn italienischer Einwanderer aus Schottland – war in den siebziger Jahren Professor für Keramik an den Kölner Werkschulen gewesen. Auch als er danach an die Münchener Akademie wechselte, unterhielt er gute Beziehungen in die Kunstmetropole Köln. So kam wohl der Auftrag für diese besondere Brunnengestaltung zustande. Paolozzi gilt als Vertreter der englischen Pop Art Bewegung und schuf mehrer ähnliche Brunnen-Anlagen u.a. im Yorkshire Skulpturenpark oder in München.

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