Britta Bogers bei Martin Turck


Britta Bogers
BLEND. Bilder und Papierarbeiten
bogers.jpg
Konsequent verfolgt Martin Turck mit seiner Galerie im „Hotspot“ Ehrenfeld die Ausstellung nichtgegenständlicher Malerei. Dabei interessieren ihn immer wieder Künstler und Künstlerinnen, die mit der Oberfläche des Materials im Besonderen auch mit den haptischen Qualitäten des Papiers spielen. Die Kölnerin Britta Bogers setzt die Ausstellungen bei Turck konsequent in diesem Thema fort.


Britta Bogers Bilder machen sprachlos. Sie berichten davon, was wir jenseits der Sprache an Sinngehalt entdecken und empfinden können und regen dann die Lust zur Kommunikation an.
Wir betrachten Oberflächen mit künstlich wirkenden, designhaft-eleganten Kompositionen, endlos sich fortsetzende Muster aus stilisierten Formen, die wie Module ein wiederkehrendes Vokabular bilden. Das Auge erkennt allmählich zyklische Bewegungen in Reihungen, Spiegelungen, Drehungen, dann modifizierte Positiv/Negativ-Formen und Weiß-auf-Weiß-Leerstellen, die neue Formen generieren und das Bildgeschehen mitentscheiden. In Schichten mit Druckstock und Schablone – die den Pinselstrich ersetzen – aufgetragene Farben (Acryl- und Druckfarben) bilden in Gefachen Überblendungen und transparente Überlagerungen aus, strukturiert durch Umrisslinien, eine äußerst artifizielle Farbigkeit und Hell/Dunkel-Kontraste. Konstruktion und Auflösung erzeugen energetische Schwebezustände, deren räumliche Suggestion jenseits aller gegenständlichen Assoziation entsteht.
Was bedeutet diese delikate Peinture, die mit ornamentaler Lesbarkeit jongliert, deren Faszinosum in der Wahrnehmung abstrakter Strukturen liegt? Eine Systematik der Bilddeutung bleibt subjektiver Versuch und mündet in der Erkenntnis „Was das Bild darstellt, ist sein Sinn“.
Die bildinterne Organisation einer formalen Reduktion legt alle Kraft in die raumschaffenden Fähigkeiten gestaffelter Flächen, Muster und Raster. Ein differenzierter Farbauftrag bindet vitale Zentren, räumliche Konzentrationen und eine Intensität nicht konkreter Formen zu einem vielschichtigen Ganzen. Subtile und unsystematische Übergänge zwischen Flächen rufen im Bildkontinuum das Uneindeutige von Dominanz und Zurückhaltung, von Statik und Bewegung, von Nähe und Ferne hervor. Die komprimierte Vielfalt der Strukturen von Raum, Form und Farbe, ihre Offenheit, hat in den Bildern von Britta Bogers eine unerschöpfliche Metapher.
Präzision, Harmonie und sinnlich empfundene Schönheit sind die Konsequenz ihrer kreativen Freiheit – einer künstlerischen Freiheit als Symbol für andere Freiheiten.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 23.2.2007, 19-21 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Ausstellungsdauer: 24.2.-5.4.2007

Galerie Martin Turck
Glasstr. 65, 50823 Köln-Ehrenfeld
Tel. 0221- 56 26 730
Mi-Fr 15-19 Uhr, Sa 12-16 Uhr u.n.V.

Share

Kommentar verfassen