Arp Museum eröffnet


Ich erinnere mich noch sehr genau an meinen Besuch bei Johannes Wasmuth. Er beherrschte den von einem gewissen morbiden Charme geprägten Bahnhof Rolandseck mit seiner beeindruckenden physischen Präsenz. Und erzählte stundenlang von den Treffen mit Arp, seiner Frau und vielen anderen Künstlern. Ich hörte gebannt zu, auch wenn ich eigentlich nur dort war, um den Bahnhof als Location für die Jury eines Ideenwettbewerbs zur Weltausstellung in Sevilla anzumieten. Wir haben die Veranstaltung später dann erfolgreich dort durchgeführt, auch wenn Wasmuth sich zunächst ein bisschen zierte. Heute ist der Bahnhof Rolandseck längst eine professionell geführte Restauration und bietet mit den frisch renovierten Räumen eine der schönsten Locations im Umkreis von Köln und Bonn. Jetzt kommt mit dem am Wochenende eröffneten Museum ein weiteres Sahnehäubchen auf diesen Ort.
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Traurig ist natürlich der Streit, der sich um die Frage der unterschiedlichen Nachgüsse entfacht hat und sehr unrühmlich die schon zurückliegende Entlassung des kritisch nachfragenden Gründungsdirektors. Es sollte der Name Hans Arps nicht unter diesen Umständen beschädigt werden, noch das Museum, ein wirklich gelungenes Konzept, das den Bahnhof Rolandseck wunderbar mit einbindet, in Negativschlagzeilen bringen. Anscheinend haben sich jedoch die Besucher am ersten Wochenende von all diesem nicht abschrecken lassen. Schlangen hätten sich gebildet, so heißt es. Wollen wir dem Museum die Daumen drücken, dass dies nicht nur am freien Eintritt gelegen hat.
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